SWOG S1605: Atezolizumab nach BCG-Versagen

Die radikale Zystektomie ist weiterhin der Standard für Patienten mit high-risk nicht-muskelinvasivem Blasenkarzinom (HRNMIBC), jedoch lehnen viele der Patienten den Eingriff ab oder sind aufgrund von Komorbiditäten ungeeignet für ein radikal-chirurgisches Vorgehen. In den USA ist Pembrolizumab in dieser Indikation basierend auf den Daten der einarmigen Phase-II-Studie KEYNOTE-057 bereits zugelassen. Die Studie SWOG S1605 untersuchte nun die Aktivität von Atezolizumab nach BCG-Versagen bei HRNMIBC.

Ergebnisse: Von den 172 eingeschlossenen Patienten erhielten 166 mindestens eine Dosis Atezolizumab 1.200mg q3w. Von den 74 Patienten mit Carcinoma in situ (CIS), erreichten 27% ein pathologisch komplettes Ansprechen nach 6 Monaten mit einer medianen Dauer des Therapieansprechen von 16,5 Monaten.

Die event-freie Überlebensrate nach 18 Monaten bei Patienten mit CIS betrug 17%, mit pTa/T1 ohne CIS 45% und für die Gesamtpopulation 29%. Nebenwirkungen aller Grade wurden bei 86% der Patienten beobachtet, am häufigsten Fatigue: 43%, Diarrhö: 20% und Anämie: 23%. Jedoch klinisch relevant (≥ Grad 3) in lediglich 17% der Patienten.

Beurteilung: Die Studie zeigt sowohl bei Patienten mit CIS als auch bei Patienten mit pTa/T1-Tumoren ein klinisch relevantes Ansprechen unter Atezolizumab.

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Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★★