Adjuvante Gabe von Nivolumab+Ipilimumab bei lokalisiertem RCC und hohem Rezidivrisiko: Subgruppenanalyse

Hintergrund: Die adjuvante Gabe von Checkpoint-Inhibitoren nach Operation bei Patient:innen mit Nierenzellkarzinom und hohem Rezidivrisiko hat bisher nur für Pembrolizumab Vorteile bezüglich des rezidivfreien Überlebens gezeigt, nicht jedoch die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab (Nivo+Ipi). In der hier präsentierten explorativen Analyse der CheckMate 914-Studie wurden Untergruppen genauer untersucht, um die Ergebnisse der Studie besser verstehen zu können.

Ergebnisse: Eingeschlossen waren Patienten mit radikaler/partieller Nephrektomie und negativem Resektionsrand, klarzelliger Histologie, Stadium T2a (Grad 3/4 N0 M0, pT2b-pT4 N0 M0, oder pTany N1 M0) ohne Metastasen. Patient:innen erhielten Nivo+Ipi oder Placebo für 24 Wochen oder bis zum Rezidiv bzw. bis zum Abbruch bei hochgradiger Toxizität. Primärer Studienendpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS). 405 Patient:innen erhielten adjuvant Nivo+Ipi, 411 Placebo.

Nach 37 Monaten medianer Nachbeobachtungszeit zeigte sich in den explorativen Analysen ein tendenzieller Vorteil im DFS für Nivo+Ipi bei Patient:innen mit pT4-Stadium, mit Fuhrman Grad 4, mit sarkomatoider Histologie sowie mit PD-L1-Expression ≥1% im Tumorgewebe.

Patient:innen, die  mehr als 6 Zyklen Nivo+Ipi erhielten, zeigten außerdem einen Trend zu verlängertem DFS in Vergleich zu Patient:innen ≤6 Zyklen. Von den 102 Patient:innen (25%) mit ≤6 Nivo+Ipi-Zyklen hatten 3% einen sarkomatoiden Anteil im Tumor und 20% wiesen Fuhrman Grad 4 auf. 69 (68%) der 102 Studienabbrüche waren der Toxizität der Studienmedikation zuzuschreiben. Davon beendeten 29 Patient:innen (42%) die Studie aufgrund von Grad 1-2-Nebenwirkungen.

FAZIT: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Differenzierungsgrad und das Vorhandensein sarkomatoider Anteile sowie ein positiver PD-L1-Status die Ergebnisse einer adjuvanten Nivo+Ipi-Gabe beeinflussen. Die kurze Gabe der Studienmedikation (≤6 Zyklen) sowie die Beendigung bei niedrig-gradigen Nebenwirkungen könnten möglicherweise dazu beigetragen haben, dass der primäre Endpunkt der Studie nicht erreicht wurde.