Prostatakarzinom-Screening: IP1-PROSTAGRAM-Studie

Eldred-Evans D et al., London, UK, Abstract #5513

Das mpMRT der Prostata hat sich in den letzten Jahren  als wichtiges Tool für Prostatabiopsien etabliert. Das Prostatakarzinom-Screening sieht weiterhin lediglich das (nicht unumstrittene) PSA-Screening in Kombination mit klinischer Untersuchung vor. Diese Studie untersuchte erstmals die nicht Kontrastmittel-gestützte MRT der Prostata als Prostatakarzinom-Screeningtool.

In dieser prospektiven Studie erhielten 406 Patienten ein Prostatakarzinom-Screening mittels Prostata-MRT (T2-gewichtet und Diffusion) und PSA-Abnahme. War einer der beiden Untersuchungen positiv (PSA>3ng/ml oder PIRADS Läsion ≥ 3) erfolgte eine systematische 12-fach-Prostatabiospie und ggf. MRT-targeted Biopsien. Die MRT wurde ohne das Wissen um den aktuellen PSA-Wert befundet. Im Vergleich zwischen MRT und PSA zeigte sich ein positiver Screeningbefund häufiger basierend auf der alleinigen MRT-Untersuchung (17,7% vs. 9,9%  p<0.001). Für PIRADS ≥ 4 im mpMRT waren die positiven Screeningraten zwischen MRT und PSA vergleichbar (10,6% vs. 9,9% p = 0,71).
Mittels durchgeführter Biopsien konnte eine höhere Detektionsrate an klinisch signifikanten Prostatakarzinomen (ISUP 2 oder höher) an Hand von positiven MRTs gezeigt werden (Anzahl: 14, 11 und 7 bei PIRADS 3-5, PIRADS 4-5 und PSA alleine), wobei die Detektion von klinisch nicht signifikanten Prostatakarzinomen nahezu unverändert blieb.

 

Innovation: ★☆☆    Datenqualität: ★★☆    Praxisrelevanz: ★★★