Talazoparib + Enzalutamid verbessert rPFS bei der Erstlinien-Behandlung von Patienten mit mCRPC und HRR-Genveränderungen

Hintergrund: TALAPRO-2 ist die erste Phase-III-Studie zur Kombination des PARP-Inhibitors Talazoparib (TALA) mit dem Androgenrezeptor-Inhibitor Enzalutamid (ENZA) in der Erstlinie bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), die nicht selektiert (Kohorte 1) oder selektiert (Kohorte 2) für HRR-Genveränderungen wurden. Primärer Endpunkt war das radiographische progressionsfreie Überleben (rPFS) nach BICR gemäß RECIST 1.1 und PCWG3.

Ergebnisse: 200 Patienten erhielten TALA + ENZA, 199 Placebo (PBO) + ENZA. Die Kombination aus TALA + ENZA verbesserte das rPFS nach BICR signifikant (HR 0,45; p< 0,001; medianes PFS nicht erreicht vs. 13,8 Monate). Die Hazard Ratio (HR) für das rPFS nach BICR betrug 0,20 (p< 0,001) für die BRCA1/2-Untergruppe (n=155) und 0,68 (p = 0,06) in der Gruppe ohne BRCA1/2-Veränderung (n=240). Die erste Zwischenanalyse des OS war unausgereift: 21,5 % (TALA + ENZA) und 26,6 % (PBO + ENZA) der Patienten verstarben; HR 0,69 (P = 0,07). TALA + ENZA verzögerte die Zeit bis zur PSA-Progression, zur zytotoxischen Chemotherapie und antineoplastischen Therapie.

Unerwünschte Ereignisse (TEAEs) des Grades (G) 3-4 wurden bei 66,2% (TALA + ENZA) gegenüber 37,2% (PBO + ENZA) gemeldet. Es gab mehr hämatologische TEAEs G≥3 (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie und Leukopenie) unter TALA + ENZA im Vergleich zu PBO + ENZA. Die Zeit bis zur endgültigen klinisch bedeutsamen Verschlechterung des globalen Gesundheitszustands/der Lebensqualität (GHS/QoL) war unter TALA + ENZA signifikant länger als unter PBO + ENZA (HR 0,69; p = 0,03; median 27,1 vs. 19,3 Monate).

Fazit: TALA + ENZA zeigte eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des rPFS gegenüber der Standardtherapie ENZA als 1L-Behandlung bei Patienten mit mCRPC und HRR-Genveränderungen. Gleichzeitig wurde die Zeit bis zur endgültigen klinisch bedeutsamen Verschlechterung von GHS/QoL verzögert. Die Toxizität war im allgemeinen überschaubar und entsprach den bekannten Sicherheitsprofilen von TALA und ENZA.