Veränderung der Neutrophilen/Eosinophilen-Ratio (NER) als Biomarker zur Vorhersage des Ansprechens auf eine Immuntherapie

Hintergrund: Ein niedriger Ausgangswert der NER wurde mit einem besseren Ansprechen auf eine Immuntherapie beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) in Verbindung gebracht. 

Studie: Beim diesjährigen ASCO wurden retrospektive Daten von 150 mRCC-Patienten präsentiert, die mit Nivolumab plus Ipilimumab behandelt wurden. Ein Zusammenhang zwischen der Veränderung der NER und dem klinischen Ansprechen – progressionsfreies Überleben (PFS) /Gesamtüberleben (OS) – wurde untersucht.

Ergebnisse: 78% der Pateinten hatten ein klarzelliges RCC und 78% waren gemäß IMDC intermediate/poor risk-Patienten. Das mediane follow-up betrug 11,9 Monate. Nach Etablierung einer Nivo/Ipi Therapie verringerte sich nach 6 Wochen die mediane NER von 23,8 (baseline) auf 19,8 (nach 6 Wochen).  In der Subgruppe mit einer hohen baseline–NER war eine Reduktion der NER ≥ 50 % 6 Wochen nach Therapiestart mit einem verbesserten PFS (p-Wert: 0,048) und OS (p-Wert: 0,01) verbunden.  Diese Zusammenhänge wurden in der Subgruppe mit niedrigem Ausgangswert der NER nicht beobachtet (p-Wert für PFS: 0,25; p-Wert für OS: 0,61). 

Conclusion: Die Abnahme der NER um ≥50% in Woche 6 nach Beginn der Behandlung mit Ipi/Nivo war mit einem verbesserten PFS/OS bei mRCC-Patienten mit hoher Ausgangs-NER verbunden. Prospektive Studien sind notwendig, um die Veränderung der NER als Biomarker zur Vorhersage des Ansprechens auf ICIs bei mRCC zu validieren.

Quelle: Yu-Wei Chen et al., Poster 4527

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★☆    Praxisrelevanz: ★★☆