Neue Option bei Patienten mit TP53-mutiertem MDS und oligoblastischer AML

David A Sallman et al., ASH 2019, Abstr. #676 

Thomas Cluzeau et al., ASH 2019, Abstr. #677

In zwei parallelen Phase-1b/2-Studien (MDS-Konsortium USA bzw. GFM-Gruppe Frankreich) wurde APR-246, das über eine Konformationsänderung mutiertes p53 beeinflusst, bei insgesamt 108 therapienaiven MDS- und AML-Patienten in Kombination mit Azacitidin untersucht. APR-246 wurde an 4 Tagen i.v. vor Beginn der Standard Azacitidintherapie verabreicht. Responseraten waren ORR 87% bzw. 75%, CR 53% bzw. 56%. Mediane Remissionsdauer in der US-Studie war 6,5 Monate. Von diesen Patienten konnte ein Drittel allogen transplantiert werden. Adverse Events waren neben der erwarteten Hämatotoxizität gastrointestinale Nebenwirkungen sowie Neurotoxizität.

Bedeutung für die Praxis: Patienten mit TP53-Mutation haben bekanntermaßen eine schlechte Prognose. Neue diesbezüglich aktive Substanzen werden mit Spannung erwartet, APR-246 ist ein vielversprechender Kandidat. Zur Beurteilung dauerhafter Remissionen ist es noch zu früh, möglicherweise ist auch in diesem Setting das Bridging zur Transplant der sinnvolle Ansatz. Weitere Daten zur Toxizität sind ebenfalls abzuwarten. Antworten wird die laufende Phase-3-Studie bringen.

Phase 2 Results of APR-246 and Azacitidine (AZA) in Patients with TP53 mutant Myelodysplastic Syndromes (MDS) and Oligoblastic Acute Myeloid Leukemia (AML). David A Sallman et al., ASH 2019, Abstr. #676

APR-246 Combined with Azacitidine (AZA) in TP53 Mutated Myelodysplastic Syndrome (MDS) and Acute Myeloid Leukemia (AML). a Phase 2 Study By the Groupe Francophone Des Myélodysplasies (GFM). Thomas Cluzeau et al., ASH 2019, Abstr. #677