Azacitidin, für dysplastische CMML zugelassen, ist für proliferative Formen wenig effektiv. Da die DACOTA-Studie für i.v. Decitabine negative Ergebnisse gezeigt hatte, blieb Hydroxyurea (HU) bisher Standardtherapie. Die 2:1 randomisierte Phase-II AMMO-Studie untersuchte Decitabin-Cedazuridin (ASTX727) vs. HU/Best Supportive Care bei MDS/MPN-Patient:innen mit Int-2/High-Risiko nach CPSS-Mol oder proliferativen Features. 77 Patient:innen (68 % CMML) erhielten im Median 10 Zyklen. Es wurden keine unerwarteten Toxizität beobachtet, unerwünschte Nebenwirkungen vom Grad 3+ waren mit 80 % höher bei ASTX727 gegenüber 38 % im Kontrollarm. Dosisreduktionen waren häufig, z.B. 16 % bei Zyklus 2, 57 % bei Zyklus 6. Die Gesamtresponserate war höher für ASTX727 mit 54 % vs. 27 %, übertragbar in ein signifikant besseres medianes OS: 24,2 Monate versus 17,0 Monate mit einer HR von 0,47. Die Vorteile wurden in allen Subgruppen gesehen.
Klinische Relevanz: In diesem schwierigen Therapiesegment konnte nunmehr nach langer Durststrecke eine Verbesserung erreicht werden, eine neue Therapieoption steht jetzt mit ASTX727 zur Verfügung. Die Studie ist nicht direkt mit der negativen DAKOTA-Studie zu vergleichen. Die orale Formulierung von Decitabine scheint zwar toxischer als HU zu sein, aber verträglicher als i.v. Decitabine, was eine höhere Anzahl von Therapiezyklen ermöglicht und damit zur Verbesserung der Effizienz führt.
Wiseman D et al., ASH 2025; Abstr. ID 488