MPN-Treibermutationen bereits in der Kindheit

Durch Genom-Sequenzierung von Kolonien, die von 952 einzelnen hämatopoetischen Zellen abstammen und aus den Blutproben von 10 MPN-Patienten gewonnen wurden, konnten Williams et al. über den Nachweis von somatischen Mutationen die phylogenetische Entwicklung der Hämatopoese bis zurück zur Embryogenese rekonstruieren und die klonale Wachstumsrate bestimmen.

Die Daten zeigen, dass Mutationen im JAK2- oder DNMT3A-Gen bereits sehr früh, in der Kindheit oder sogar in utero auftreten und jahre- bis jahrzehntelang persistieren und expandieren können, bevor es zur Krankheitsmanifestation kommt. Weiters zeigt sich, dass die klonale Wachstumsrate mehr Einfluss auf die klinische Manifestation und deren Zeitpunkt hat, als z.B. das Alter der Patienten oder die Größe des MPN-Klons.

 

Driver Mutation Acquisition in Utero and Childhood Followed By Lifelong Clonal Evolution Underlie Myeloproliferative Neoplasms. Nicholas Williams et al., ASH 2020, LBA-1