JAK-Inhibition – neuer Therapieansatz bei Alopecia areata

Mit der Gruppe der JAK-Inhibitoren gibt es einen neuen, vielversprechenden Therapieansatz für Patient:innen mit Alopecia areata. Aktuell ist der selektive JAK1- und JAK2-Inhibitor Baricitinib als einziger Vertreter für die Behandlung von Alopecia areata zugelassen. Die empfohlene Startdosis liegt hierbei bei 2 mg täglich, kann jedoch bei massivem Befall, nicht ausreichendem Ansprechen bzw. Befall der Augenbrauen und Wimpern auf bis zu 4 mg täglich gesteigert werden. Die FDA empfiehlt jedoch eine raschestmögliche Reduktion auf 2 mg täglich. In zwei Phase 3-Studien erreichte Baricitinib in einer Dosis von 4 mg täglich nach 36 Wochen bei mehr als 30 % der Patient:innen einen Severity of Alopecia Tool (SALT)-Score ≤ 20.1

Die klinische Phase 3-Studie des selektiven JAK3/TEC-Inhibitors Ritlecitinib ist ebenfalls abgeschlossen, wobei die positiven Daten zeitnah präsentiert werden sollen.

Der selektive, irreversible JAK1- und JAK3-Hemmer Tofacitinib wurde in zahlreichen Studien Off-Label angewendet, und drei Monate nach Therapieeinleitung zeigten bereits mehr als 70 % der Patient:innen mit moderatem bis schwerem Krankheitsbild ein erneutes Haarwachstum. Die durchschnittliche Dauer bis zum initialen Ansprechen betrug 3,85 Monate. Klinische Studien weisen darauf hin, dass die sublinguale Anwendung von Tofacitinib zu einer verlängerten Halbwertszeit führt und somit eine gezieltere, tägliche Dosierung ermöglicht, wobei es diesbezüglich noch umfassenderer Studien bedarf.2, 3

Aktuelle Daten zu Upadacitinib zeigen, dass ein komplettes Absetzen der Therapie häufig zu Rückfällen führt, wohingegen bei einer Dosisreduktion (von 4 mg auf 2 mg) 75 % der Patient:innen einen SALT-Score von ≤ 20 halten konnten. Die FDA empfiehlt daher eine Dosisreduktion von 4 mg auf 2 mg, sobald ein erneutes Haarwachstum ersichtlich ist.4

Ausblick: Neben dem bisher einzigen zugelassenen JAK-Inhibitor Baricitinib befinden sich aktuell zahlreiche weitere, vielversprechende Therapieoptionen für die oftmals frustrane Behandlung von Alopecia areata in der Pipeline.

Tosti A., Miami, USA; Presentation D1T05.1D