Retrograde Ejakulation nach HOLEP – Wahrnehmung der Patienten / Einfluss auf die sexuelle Funktion

Gild P et al., Hamburg, Deutschland, Abstract #1106

Eine Mehrzahl an Patienten erfährt nach Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HOLEP) eine retrograde Ejakulation. Vorliegende Studie beschreibt die Wahrnehmung und den Einfluss auf die sexuelle Funktion. Dafür wurden IIEF- und MSHQ-EjD-SF-Fragenbögen von 354 Patienten retrospektive analysiert; medianes Follow-Up 49 Monate, mittleres reseziertes Prostatavolumen 80g.
Ergebnisse: Patienten mit retrograder Ejakulation waren signifikant jünger (67.2 vs. 70.7 Jahre, p=0.0042) und setzten häufiger PDE5-Hemmer nach OP ein (14.6% vs. 5.4%, p<0.001). Von Patienten mit retrograder Ejakulation berichteten knapp über 61% (n=187), dass die Samenflüssigkeit „viel weniger“ oder „sehr viel weniger“ wurde. Trotzdem berichteten 77.6% (n=237), dass sie sich “moderat” “ ein wenig” oder “nicht” unwohl aufgrund der retrograden Ejakulation fühlten. Zudem war die retrograde Ejakulation kein Prädiktor für sexuelle Unzufriedenheit.

Innovation: ★★    Datenqualität: ★★    Praxisrelevanz: ★★★