T-Zell-Lymphozyten-Infiltration im Primärtumor als prognostischer Risikofaktor

Hintergrund: Tumor-infiltrierende Lymphozyten sind im metastasierten Nierenzellkarzinom mit einer schlechten Prognose assoziiert. Ziel dieser Studie ist es den prognostischen Wert von Tumor infiltrierenden Immunzellen im Primärtumor zu ermitteln und auf das Krankheitsfreien Intervall und auf das Tumor spezifischen Überleben zu korrelieren.

Methoden: Mittels RNA-Sequencing wurde in FFPE (Paraffin fixiert)-Material von 143 Patienten mit lokalisierten Nierenzellkarzinom 8 Immun-Zell- und 2 Stromal-Zell-Populationen quantifiziert und das Ergebnis auf die klinischen Daten korreliert.

Resultate: Von den 143 Patienten hatten 103 eine Tumorprogression bzw. 67 verstarben aufgrund des RCCs. Nach multiplen Tests zeigte sich, dass neben dem bekannten Leibovich-Score die CD 8+ T-Zell Infiltration im Primärtumor mit einem kürzeren krankheitsfreien Intervall (HR 2,36, 95% CI 1,50-3,72, p<0,001) und tumorspezifischen Überleben (HR 2,00, 95% CI 1,19-3,37, p=0,009) assoziiert ist.

Fazit

Höherer CD8+ T-Zell-Infiltration im Primärtumor ist mit einem schnelleren Krankheitsverlauf assoziiert. Die Implementierung dieses Markers in Nephrektomie-Proben könnte mehr Information zum Krankheitsverlauf geben und dadurch die individuelle Therapie des Patienten verbessern.

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★☆    Praxisrelevanz: ★★☆

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