Update der EAU-Registerstudie ´SATURN´: Chirurgische Behandlung der männlichen Stressinkontinenz

Hintergrund: Künstliche Harnröhrensphinkter werden derzeit standardmäßig in der Behandlung der männlichen Stressinkontinenz eingesetzt. Aktuell gibt es keine klaren Empfehlungen, welche Patientenfaktoren in die Behandlungsentscheidung einfließen sollen. 

Studie: Das Ziel der EAU-Registerstudie ´SATURN´ ist es, die Wirksamkeit der chirurgischen Behandlung bei der männlichen Stressinkontinenz zu untersuchen. Es sollen 1.000 Patienten inkludiert werden. Dabei gilt als Heilung der Stressinkontinenz, wenn Patienten keine Vorlagen oder maximal eine „Sicherheitseinlage“ benötigen.

Ergebnisse: Bisher konnten 764 Patienten rekrutiert werden, wobei der häufigste Grund für die männliche Stressinkontinenz eine vorangegangene Prostatektomie war. Die Patienten bekamen unterschiedlichste AUS-Modelle implantiert (z.B. AMS800, Advance XP, ATOMS, …). Es wurde das Gewicht der Vorlagen untersucht. Dieses lag präoperativ bei 560g in 24 Stunden und betrug 3 Monate postoperativ 82g/24h und nach einem Jahr 75g/24h. Die Heilungsraten liegen nach 3 Monaten, einem Jahr und 2 Jahren bei 74%, 67% und 54% respektive. 

FAZIT

In den nächsten Jahre werden vollständige Daten zur Wirksamkeit, Sicherheit und Lebensqualität dieser prospektiven Follow-Up-Studie erwartet. Diese Ergebnisse werden die Behandlungsentscheidungen zur männlichen Stressinkontinenz maßgeblich beeinflussen.

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★☆☆    Praxisrelevanz: ★★★

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