Klinische Relevanz eines intraduktalen Karzinoms (IDC)

In dieser Studie wurde retrospektiv der Effekt eines intraduktalen Karzinoms (IDC) auf das PSA-progressionsfreie Überleben (PFS) bei Patienten, die Docetaxel oder Abiraterone als Erstlinien-Therapie beim mCRPC erhielten, untersucht. IDC wurde zusätzlich in zwei Muster eingeteilt: locker kribriform/mikro-papillär (1) und dicht kribriform (2).

Ergebnisse: Sowohl unter Docetaxel als auch unter Abiraterone hatten Patienten mit IDC ein schlechteres PSA-PFS als Patienten ohne IDC. Patienten mit dicht kribriformen IDC zeigten in der kompletten Kohorte ein schlechteres PSA-PFS als Patienten ohne IDC. In der IDC-negativen Gruppe zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Docetaxel und Abiraterone. Wobei Patienten mit IDC unter Abiraterone ein signifikant längeres Ansprechen aufzeigten als unter Docetaxel.

Kommentar: IDC, und kribriformes Wachstumsmuster beim Prostatakarzinom, ist ein Areal, dem zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt wird, da die Prognose bedeutend schlechter ist, als bei anderen Wachstumsmustern, die als Gleason Muster 4 eingestuft werden. Die Datenqualität dieser Studie ist schwach, da zahlreiche notwendige Informationen über die Patientenkohorte nicht vorhanden sind und PSA-PFS ein unzureichender Marker ist, wenn Chemotherapie mit antihormonellen Substanzen verglichen wird. Dennoch ist ein kribriformes Wachstum ein potenziell sehr leicht zu untersuchender Marker, der sich auf die Prognose und offenbar auch auf die Therapie auswirken kann.

Wang et al. Chengdu, China, Abstract 647P

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★☆☆    Praxisrelevanz: ★★☆