Erhaltungstherapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom tBRCAwt

DUO-O ENGOT -ov46 Studie: Placebokontrollierte Phase 3 Studie bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom mit tBRCAwt und einer Erhaltungstherapie mit Bevacizumab vs. Bevacizumab plus Durvalumab vs. Bevacizumab plus Durvalumab plus Olaparib – finale OS Daten

In diese dreiarmige Phase 3 Studie wurden 1130 Patientinnen mit primär fortgeschrittenem high-grade epithelialem Ovarialkarzinom eingeschlossen. Die Patientinnen erhielten 1:1:1 zusätzlich zur platinhaltigen Kombinationschemotherapie Bevacizumab (Bev während der Chemotherapie und Bev für 15 Monate als Erhaltungstherapie) oder Bevacizumab plus Durvalumab (Bev plus Durva während der Chemotherapie und Bev für 15 Monate und Durva für 24 Monate als Erhaltungstherapie) oder Bevacizumab plus Durvalumab plus Olaparib (Bev plus Durva während der Chemotherapie und Bev für 15 Monate und Durva für 24 und Ola für 24 Monate als Erhaltungstherapie). Der primäre Endpunkt war PFS zwischen Arm 3 (triple Therapie: Bev+Durva+Ola) und Arm 1 (mono Therapie: Bev) in der HRD positiven Subgruppe und der Gesamtpopulation.

In der Gesamtpopulation (fortgeschrittenes EOC tBTRCAwt) zeigte sich ein signifikanter Vorteil im PFS der Triple Therapie (Bev+Durva+Ola) gegenüber der Mono Therapie (Bev) (medianes PFS Bev+Durva+Ola: 25,1 Monate vs. Bev+Durva: 20,6 Monate vs Bev: 19,3 Monate, HR 0,62 [0,52-0,73]). In der Biomarker selektionierten Gruppe (fortgeschrittenes EOC tBTRCAwt und HRD positiv) zeigte sich ein noch deutlicherer Vorteil im PFS der Triple Therapie (Bev+Durva+Ola) gegenüber der Mono Therapie (Bev) (medianes PFS Bev+Durva+Ola: 45,1 Monate vs. Bev+Durva: 25,6 Monate vs. Bev: 23,3 Monate, HR 0,49 [0,36-0,66]).

Im Rahmen der finalen Gesamtüberlebensanalysen zeigten sich folgende Ergebnisse: In der Gesamtpopulation (fortgeschrittenes EOC tBTRCAwt) zeigte sich kein signifikanter Vorteil im OS der Triple Therapie (Bev+Durva+Ola) gegenüber der Mono Therapie (Bev) (medianes OS Bev+Durva+Ola: 49,6 Monate vs. Bev+Durva: 48,5 Monate vs. Bev: 50,5 Monate, HR 0,92 [0,75-1,11]). In der Biomarker selektionierten Gruppe (fortgeschrittenes EOC tBTRCAwt und HRD positiv) zeigte sich ebenfall kein signifikanter Vorteil im OS der Triple Therapie (Bev+Durva+Ola) gegenüber der Mono Therapie (Bev) (medianes OS Bev+Durva+Ola: 66,8 Monate vs. Bev+Durva: „noch nicht erreicht“ vs. Bev: „noch nicht erreicht“, HR 0,80 [0,54-1,18]).

Leider konnten die PFS Vorteile der Dreifach-Therapie gegenüber der Monotherapie nicht in den finalen Analysen des Gesamtüberlebens bestätigt werden. Darüber hinaus ist die erhöhte Rate an Nebenwirkungen durch die jeweilige Hinzunahme eines weiteren Medikaments zu beachten und die Tatsache, dass sich keine relevanten PFS und OS Vorteile durch die Hinzunahme von Durvalumab (Arm 2, Zweifachtherapie Bev+Durva) ergeben und in der Dreifach-Therapie eher durch die Hinzunahme des PARP-Inhibitors bedingt sein. Somit bleibt die Wirksamkeit von Checkpointinhibitoren beim epithelialen Ovarialkarzinom weiterhin sehr eingeschränkt und die klinischen Einsatzmöglichkeiten sehr limitiert.

Aghajanian C.