CV-Risiko bei idiopathischer inflammatorischer Myopathie unterschätzt?

Lopez B, THU0335

Der direkte Konnex zwischen Inflammation und Atherosklerose ist bei immunmediierten systemisch-entzündlichen Erkrankungen inzwischen gut belegt, was darauf hindeutet, dass Atherosklerose bei diesen Erkrankungen eher durch die Aktivität der Grunderkrankung, als durch traditionelle kardiovaskuläre Risikofaktoren bedingt ist.

In einer retrospektiven Kohortenanalyse aus London mit 159 Myositispatienten (Dermatomyositis n = 89, Polymyositis n = 49, Anti-Synthetase-Syndrom n = 12, nekrotisierende Myopathie n = 9) lag die Inzidenzrate für atherosklerotisch bedingte kardiovaskuläre Events (Myokardinfarkt und/oder Insult) weit höher als erwartet (16,3 pro 1.000 Patientenjahre). Adaptiert an die Krankheitsdauer dürfte das kardiovaskuläre Risiko in der Frühphase der Erkrankung am höchsten sein.

Fazit: Myositispatienten haben insbesondere im ersten Erkrankungsjahr ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Prävention von kardiovaskulären Events durch Risikostratifizierung und Optimierung der Risikofaktoren sollte frühzeitig eingeleitet werden.

» zum Abstract