Man verwende bei der SSc weniger Kortison!

Kersten B et al., POS1245

In dieser Studie aus Nijmegen wurde die Hypothese, dass bei Patient:innen mit sehr früher systemischer Sklerose (SSc) ein vorwiegend inflammatorischer Prozess vorliegt, und deshalb eine antiinflammatorische Therapie sinnvoll sein würde, auf die Probe gestellt. Die nach den VEDOSS-Kriterien diagnostizierten Patient:innen (Raynaud-Syndrom, pathologische Kapillarmikroskopie, puffy hands, SSc-spezifische Antikörper) wurden in dieser Studie mit einer Methylprednisolon-Stoßtherapie (1g an drei aufeinander folgenden Tagen) behandelt. Nach 3 Monaten kam es zu keiner Besserung des primären Outcomes (Kapillarmikroskopie). Auch in den sekundären Endpunkten (Verschlechterung der Erkrankung, Zeit bis zur Progression, Progression des Stadiums der Kapillarmikroskopie) zeigte sich keine Verbesserung.

Fazit: Der ausbleibende therapeutische Effekt liefert möglicherweise ein zusätzliches Argument, den Einsatz von Kortikosteroiden in der Behandlung der SSc zu hinterfragen, auch im Sinne der potenziellen Nebenwirkungen (renale Krise) und des zusätzlich erhöhten kardiovaskulären Risikos nach Steroidbehandlung, das bei der SSc ohnehin schon signifikant ist.