Der im hämotologischen Setting zugelassene Typ-II-anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab zeigte in zwei Post-hoc-Analysen der REGENCY-Studie einen konsistenten und klinisch relevanten Nutzen bei Patient:innen mit aktiver Lupusnephritis (LN). Primärer Studienendpunkt war jeweils ein komplettes renales Ansprechen (CRR), wobei sich hier die Definition von Studie zu Studie unterscheidet, was auch berücksichtigt wurde. Unter Obinutuzumab (n = 135) bzw. Placebo (n=136) (jeweils plus Standardtherapie) erreichten 46,4 % bzw. 33,1 % der Patienten in Woche 76 eine CRR. Der Anteil an Patient:innen mit CRR unter Obinutuzumab war signifikant höher als in der Placebogruppe – und das unabhängig davon, welche der in früheren Studien (BLISS-LN, AURORA-1) verwendeten CRR-Definitionen zugrunde gelegt wurde. Der Behandlungsvorteil blieb mit einer Differenz von 13–16 % über alle Definitionen hinweg stabil.
Zudem kam es unter Obinutuzumab seltener zu einem LN-Schub (11,1 % vs. 23,5 % unter Placebo) und zu weniger ungünstigen Nierenoutcomes (8,1 % vs. 21,3 %). Auch der Rückgang der glomerulären Filtrationsrate (eGFR) war unter Obinutuzumab signifikant geringer (-0,71 vs. -4,39 ml/min/1,73 m²/Jahr), was auf eine Verlangsamung der Krankheitsprogression hindeutet.
Fazit für die Praxis: Insgesamt sprechen diese Ergebnisse für einen langfristigen Nierenschutz durch Obinutuzumab zusätzlich zur Standardtherapie und unterstützen dessen Einsatz insbesondere bei Patient:innen mit hohem Risiko für einen Verlust der Nierenfunktion.