Editorial 2/20

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn sich seit der Veröffentlichung der letzten Ausgabe die aktuelle Pandemiesituation in den meisten europäischen Ländern wieder annähernd normalisiert hat, so ist das Thema längst noch nicht vom Tisch. Nach wie vor sind wir noch nicht an einem Punkt angekommen, an dem wir endgültig Resümee ziehen können. Wir sehen daher die aktuelle Ausgabe als erste Zwischenbilanz aus Sicht der Medizinprodukte-Branche. Sie stellt dar, wie wir die vergangenen Wochen erlebt haben. Noch nie standen das Gesundheitswesen und die damit verbundenen Branchen so sehr im Zentrum wie in den letzten drei Monaten. Anfragen zwischen ­Betrieben und den Behörden wurden koordiniert, Stellungnahmen abgegeben, die Versorgungssicherheit wurde mitgestaltet. Die Betriebe haben die Versorgungsfunktion extrem flexibel wahrgenommen und die Branche hat sich in der Ausnahmesituation als vertrauenswürdige Partnerin positioniert.

Das Learning aus der Krise wird in die aktuelle Strategiediskussion der AUSTROMED einfließen. Dazu wird ein „Weißbuch Medizinprodukte“ erarbeitet. Weiters ist eine Studie beim Industriewissenschaftlichen Institut beauftragt, die einerseits ein Update der bereits mehrmals durchgeführten Befragung zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Medizin­produkte-Branche umfasst und andererseits einen Strategiediskurs einleitet. Das Thema dieses Diskurses ist die Rolle der Medizinprodukte-Unternehmen als zentraler Resilienzfaktor für das österreichische Gesundheitssystem. Erste Ergebnisse werden im Rahmen der AUSTROMED-­Herbstgespräche am 25. September in Wien präsentiert.

Das große Potenzial der Telemedizin, hochqualitative und kosteneffiziente Leistungen im Gesundheitswesen zu übernehmen, hat sich in den letzten Wochen deutlich gezeigt und findet sich auch in der aktuellen Ausgabe: Sowohl im Forum der Branchengruppen als auch in der Diskussion der Hürden wird darauf Bezug genommen. Die AUSTROMED hat sich daher entschlossen, die AG Telemedizin zu revitalisieren, um in der Diskussion rund um die aktuellen Anforderungen als wichtiger Player präsent zu sein.