Editorial 3/21

Liebe Leserinnen und Leser,

Versorgungssicherheit ist in den letzten Monaten zu einem häufig gebrauchten Schlagwort im Gesundheitswesen geworden. Die Querschnittsmaterie umfasst – so wie zum Beispiel auch Nachhaltigkeit oder Digitalisierung – viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Und genau das macht es schwer, den Begriff und seine Inhalte fassbar zu machen.
Ein Umstand, den die AUSTROMED zum Anlass genommen hat, einmal mehr Klarheit zu fordern. Denn bei fehlender konkreter Begriffsbestimmung können auch keine Versorgungsziele oder -strategien erarbeitet werden. Diskussionen bleiben damit auch künftig an der Oberfläche. Im Falle einer neuerlichen Gesundheitskrise stünden die Verantwortlichen erneut vor denselben – ungelösten – Fragen. Das kann kein Learning aus der Krise sein! Daher hat die AUSTROMED­ bereits im Vorjahr ein Prozess initiiert, um mit Entscheidungsträgern aus Spitälern, den Ländern, der Bundespolitik und Vertretern von Gesundheitsberufen und Patienten die wichtigsten Eckpunkte abzustecken. In einem „Weißbuch Medizinprodukte“ sind die Forderungen und Standpunkte transparent zusammengefasst.
Klar ist: Es braucht zentrale Konzepte für eine Pandemiebevorratung mit entsprechenden Materialien. Mit besserer Planung, veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und engerer Abstimmung zwischen allen Stakeholdern lassen sich Versorgungsengpässe und Qualitätsmängel, wie wir sie 2020 erlebt haben, vermeiden. Das gilt für den Pandemiefall, aber auch für den Regelbetrieb.
Eine Forderung aus dem „Weißbuch Medizinprodukte“ ist eine umfassende Definition des Stichwortes Versorgungssicherheit. Dieses Thema steht daher im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe und zeigt die vielen Facetten auf, die es dabei zu berücksichtigen gilt. Es zeigt auch, dass Versorgungssicherheit nicht losgelöst vom Wirtschaftsstandort, der Patientensicherheit oder Qualität und Innovation betrachtet werden kann.

Wir wünschen Ihnen anregende Lesestunden und freuen uns auf Ihr Feedback und Ihre Gedanken­ dazu!