OP als Innovationszentrum

Die FH Campus Wien errichtet gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitswesen am FH-Hauptstandort in Wien-Favoriten einen auf dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten Hightech-Operationssaal. Im Mittelpunkt der Forschung: Medizin-, Lüftungs-, Kühlungs- und Informationstechniksysteme sowie Workflow und zugehörige Simulationsmodelle für den OP inklusive Vor- und Nachbereitung.
„Wir sehen im Operationssaal – Innovation Center (OPIC) die Chance, Wien zu einem führenden Standort für OP-Innovationen zu machen“, ist FH Prof. DI Andreas Posch, Departmentleiter Technik an der FH Campus Wien und OPIC-Projektleiter, überzeugt. Nach der Inbetriebnahme wird der OP in einer zweiten Bauphase um eine Intensiv-Pflegestation samt zugehöriger intraoperativer Bildgebungstechnologie erweitert. Danach ist es möglich, den klinischen Patientenpfad von der bildgebenden Diagnostik über den OP bis hin zur intensivmedizinischen und pflegerischen Nachsorge zu Forschungs- und Ausbildungszwecken gesamtheitlich zu betrachten und zu analysieren.

 

 

Intensive Forschungskooperation

Auf Unternehmensseite beteiligen sich am OPIC die gsm Gesellschaft für Sicherheit in der Medizintechnik GmbH, TRILUX Medical GmbH & Co. KG und MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, indem sie die Erst- und Forschungsausstattung sowie Personalressourcen bereitstellen. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH-AW), die bereits einen Lehr- und Forschungs-OP aufgebaut hat, unterstützt das OPIC durch Peer-Review der wissenschaftlichen Ergebnisse und Empfehlungen. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) bringt Forschungsthemen ein.
Das Besondere ist die intensive Zusammenarbeit von Gesundheits- und technischem Fachpersonal. „Diese Lehr- und Forschungs-Operationssaalumgebung schafft die optimale Vernetzung zwischen technischen Studiengängen der FH Campus Wien, allen voran Clinical Engineering, und den Gesundheitsstudiengängen Gesundheits- und Krankenpflege und Radiologietechnologie, indem sie vorhandene Expertise und Infrastruktur wie etwa die bildgebende Diagnostik, aber auch die Labordiagnostik miteinbezieht, verschränkt und nutzbar macht“, so Posch weiter.
Durch das OPIC lassen sich etablierte und neue Medizin-, Lüftungs-, Kühlungs- und Informationstechniksysteme in der speziellen OP-Umgebung testen, evaluieren und weiterentwickeln. Prototypen medizintechnischer Geräte können vor Markteintritt getestet und für den Praxisbetrieb optimiert werden. Im Rahmen von wissenschaftlichen Studien soll auch der Einsatz neuer Lüftungstechnik analysiert werden, um Infektionsrisiken zu minimieren. Weitere Schwerpunktthemen sind Simulationsmodelle sowie die Reduktion des Energiebedarfs. Forschungsrelevant sind außerdem computerunterstützte OP-Planung und -Durchführung, die Beleuchtungstechnik, Videokonferenzsysteme und zugehörige neue Bedienungskonzepte sowie Diagnose- und Kommunikationssysteme.