Corona-Forscher berichten von Unterschieden bei Delta-Symptomen

Österreich und Coronashutterstock 1683584101/ Dezay

Die zunächst in Indien entdeckten Corona-Variante Delta breitet sich weiter aus. In Österreich wurden bisher 71 Fälle bekannt. Die Mutante kann bei Patienten anscheinend etwas andere Symptome als frühere Corona-Typen verursachen.

In einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet, wie die BBC am Montag berichtete. In Großbritannien macht die als sehr ansteckend geltende Delta-Variante bereits mehr als 90 Prozent aller Fälle aus. Tim Spector vom King‘s College London, der die Zoe Covid Symptoms-Studie leitet und die gemeldeten Symptome auswertet, sagte dem Sender: „Seit Anfang Mai haben wir uns die häufigsten Symptome der App-Nutzer angeschaut – und sie sind nicht mehr dieselben wie zuvor.“ Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bisher als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Zeitlich passe dies mit der Verbreitung der Delta-Variante zusammen.

Die Mutante wird offenbar auch in Österreich langsam, aber sicher ein immer größeres Thema: Nach Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sind hierzulande bisher 71 Corona-Fälle der Variante B.1.617.2 aufgetreten. Mit Abstand die meisten Fälle wurden in Wien sequenziert, nämlich 32. Weitere 19 wurden in Salzburg festgestellt, sieben in Tirol, sechs in Niederösterreich, fünf in der Steiermark und je einer in Kärnten und Oberösterreich.

Die Delta-Variante hat die Corona-Zahlen in Großbritannien wieder ansteigen lassen. Die geplante Aufhebung aller Restriktionen wurde deshalb am Montag um vier Wochen verschoben. Auch Frankreich blickt mit Sorge auf die Entwicklung im eigenen Land. Derzeit werde bei zwei bis vier Prozent der positiven Corona-Tests, die auf Varianten untersucht werden, die zunächst in Indien entdeckte Variante festgestellt, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag in Paris. Das klinge zwar nach wenig, sei aber vergleichbar mit der Lage in Großbritannien vor einigen Wochen. (APA/red)