Corona-Kommission befürchtet nur „kurze Atempause“

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Kritische Stimmen in der Corona-Kommission warnen vor einem zu raschem Lockdown-Ende. Die Lockerungen und die Omikron-Variante könnten schon im Jänner einen neuen Lockdown nötig werden lassen.

Die breiten Lockerungen werden in der Corona-Kommission nicht ohne Sorge betrachtet. Angesichts der Omikron-Variante wird, wie einem internen Protokoll zu entnehmen ist, eine baldige Verschlechterung der Lage erwartet. Die in den Prognosen abgebildete „Atempause“ werde wohl eine kurze sein, wird die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, zitiert. Verwiesen wird von mehreren Kommissionsmitgliedern auch auf die trotz sinkender Infektionszahlen weiter kritische Situation auf den Intensivstationen. Besonders drastisch klingt die Einschätzung des oberösterreichischen Vertreters in dem Gremium. Es seien derart viele Operationen verschoben worden, dass es äußerst schwierig sein werde, diese überhaupt zur Gänze nachzuholen.

Weitere düstere Perspektiven gibt die Einschätzung eines Vertreters der Gesundheit Österreich GmbH. Erste Modelle zeigten, dass ab der zweiten Jänner-Hälfte mit ersten Auswirkungen bis hin zu deutlichen Beeinträchtigungen durch Omikron zu rechnen sei: „Es ist gemäß dieser Berechnungen möglich, dass zu diesem Zeitpunkt die Auslastung auf den Intensivstationen noch zu hoch ist, um eine neuerliche Infektionswelle bewältigen zu können.“ Dies sei ein ernst zu nehmendes Szenario. Viel kritisiert wird, dass sich am Sonntag Vorarlberg als eines der ersten Bundesländer aus dem Lockdown verabschiedet hat, obwohl es als einziges Bundesland laut Prognose über der kritischen Marke von 33 Prozent Intensivauslastung bleibt. Begründet wurde dies vom örtlichen Kommissionsvertreter mit der grenzüberschreitenden Mobilität im Bodenseeraum. Der Lockdown habe daher nur wenig Auswirkung gezeigt. (red/APA)