Corona-Maßnahmen werden wieder hochgefahren

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Impfstraßen werden wieder vorbereitet, neue Kampagnen geplant. Die Ärztekammer betont zudem, dass Ordinationen bereit sind, CoV-Testungen zu übernehmen.

Die steigenden Coronazahlen führen dazu, dass Pandemiemaßnahmen wieder verstärkt werden. Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, schließt sich der Forderung des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) an, „dass der Gesundheitsminister das in den vergangenen zwei Jahren erfolgreiche Testregime wieder öffnen muss“. Huber warnt: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, sie überrollt uns gerade. Fünf Gratistests pro Monat pro Person sind für ein vorrausschauendes Pandemiemanagement in der aktuellen Situation nicht ausreichend.“

Mit möglicherweise bis zu 70.000 Neuinfektionen täglich in den nächsten Wochen drohe das Gesundheitssystem zu kollabieren. Huber: „Auch wenn die Krankheitsverläufe nicht so schwer ausfallen wie in der Vergangenheit, werden einerseits die Hospitalisierungen trotzdem zunehmen, und andererseits wird das Krankenhauspersonal durch Corona-bedingte Ausfälle diese nicht bewältigen können.“ Auf die Eigenverantwortung zu setzen, sei keine Strategie, betont Huber. Vielmehr müsse das zwei Jahre lang bewährte CoV-Testregime wieder geöffnet werden. Die niedergelassenen Ärzt:innen seien jedenfalls jederzeit bereit, die Testungen in ihren Ordinationen zu übernehmen.

Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) hat indes am Freitag die neue Corona-Infokampagne des Landes präsentiert. Ausschlaggebend dafür sind die ansteigende Sommerwelle und die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, die Über-65-Jährige zur Impfauffrischung bittet. Der Lungenfacharzt Bernd Lamprecht betont, dass die Impfung sehr verlässlich vor schweren Krankheitsverlaufen schütze. Der positive Effekt der Immunisierung sei unter anderem an der inzwischen „viel geringeren Belastung der Intensivstationen“ ablesbar.

Die Steiermark wird ab Mitte August ihre 15 Impfstraßen wieder hochfahren – zumindest an drei Tagen in der Woche – und gibt eine Impfempfehlung für den vierten Stich ab. Gerald Lichtenegger vom Corona-Pandemie-Management des Landes Steiermark schilderte, dass die Steiermark zusammen mit Wien rund 50 Prozent der Auffrischungsimpfungen in Österreich verabreicht habe. Als Testcenter fungieren nach wie vor 976 steirische Apotheken. Die Rückkehr zum umfangreichen Teststraßensystem, wie es bekannt sei, ist nicht geplant. Der steirische Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger betonte aber, wenn im Herbst wieder rund 250.000 Tests pro Woche erforderlich seien, dann werde man das hinkriegen. (red)