Corona-Prognosen sehen (vorläufigen) Höhepunkt erreicht

Das Covid-19-Prognosekonsortium geht davon aus, dass in der laufenden Woche der vorläufige Höhepunkt in der Omikron-Welle erreicht wird. Andere Experten sprechen davon, dass die „Durchseuchung“ erreicht sei.

Die täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus dürften sich den Berechnungen zufolge bis zum Wochenende bei rund 33.000 einpendeln und bis Mitte kommender Woche auf diesem Niveau bleiben. Aber: „Durch den Einfluss des ansteckenderen und immunevasiveren Omikron Subtyps BA.2 kann ein neuerlicher, durch diese Variante getriebener Fallanstieg innerhalb der nächsten Wochen nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in der Prognose. Und weiter: „Genauere Informationen zur aktuellen BA.2 Prävalenz in Österreich sind notwendig, um modellieren zu können, inwiefern es in den nächsten Wochen zu Rückgängen oder neuerlichen Anstiegen im Infektionsgeschehen kommen wird.“ Auf Basis der aktuellen Prognose ist jedenfalls auch in den Spitälern mit einer „Plateaubildung“ bei den Covid-19-Patienten zu rechnen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch die vielen Omikron-Infektionen zum gefürchteten Zusammenbruch im Gesundheitssystem kommt, hat sich für den Komplexitätsforscher Peter Klimek zuletzt deutlich reduziert. Als „große Unsicherheit“ in den nächsten Wochen bezeichnete auch er die Entwicklung bei der Untervariante BA.2. Durch sie könnte eine Art Welle in der Omikron-Welle entstehen, die die Zahlen vielleicht noch länger auf hohem Niveau stabilisiert, oder sie sogar noch einmal anhebt. Je stärker der Subtyp schon im aktuellen Infektionsgeschehen mitmischt, umso eher sei davon auszugehen, dass die weitere Entwicklung weniger dramatisch wird.

Nach Ansicht des Epidemiologen Gerald Gartlehner von der Donauuni Krems ist Österreich mit der Omikron-Welle „bei der Durchseuchung angelangt“. Man habe ein „relativ unkontrolliertes Geschehen in Österreich“. Das Glück sei aber, dass Omikron nicht sehr krankmachend sei und man relativ gut durch diese Welle komme. Nach Ansicht Gartlehners wird sich dies auch nicht durch BA.2 ändern. Erste Daten aus Dänemark würden zeigen, dass die neue Variante doppelt so infektiös sei wie die jetzige Omikron-Variante, aber nicht krankmachender. Der Epidemiologe stellt allerdings die Gratis-Tests infrage: Alle, die sich nicht an das Gesetz halten und ungeimpft bleiben würden, würden dennoch gratis Tests vom Staat bekommen, um einkaufen oder in die Gastro zu gehen. „Und das alleine ist schon widersprüchlich.“ (red/APA)