Covid-Abstrich – Wie ist die richtige Technik?

Die Österreichische HNO-Gesellschaft betont die Wertigkeit von COVID-19-Antigen-Schnelltests und hat eine Stellungnahme1 und Anleitung zur Abstrichentnahme aus dem Nasenrachen2 veröffentlicht.

Die Österreichische Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde befürwortet die Durchführung von COVID-19-Antigen-Schnelltests und verweist auf die hohe Sensitivität bei korrekter Abstrichnahme aus dem Nasenrachen. Auch symptomlose infektiöse Personen könnten mit großer Sicherheit identifiziert werden.

Bei korrekter Abstrichentnahme durch den unteren Nasengang ist dies für die untersuchte Person wenig unangenehm und nahezu komplett risikolos. Selbst das Auftreten von geringem Nasenbluten ist äußerst selten.

Dem Argument, dass die Tests immer nur eine Momentaufnahme darstellen, stehe entgegen, dass die Tests im Gegensatz zur PCR kostengünstig und leicht verfügbar sind. Eine regelmäßige Testwiederholung ist dadurch problemlos möglich.
„Gerade vor Familientreffen sind Antigen-Tests sinnvoll, um Ansteckungen durch symptomlose Personen im Familienkreis zu verhindern“, betont die HNO-Gesellschaft in einer Aussendung.
Da viele Menschen die Durchführung des Tests bei dem ihnen vertrauten Arzt wünschen, wäre dafür aus Sicht der HNO-Gesellschaft eine Kostenübernahme durch Bund oder Kassen – analog der Kostenübernahme bei symptomatischen Personen – zu begrüßen.1

Anleitung zur Abstrichentnahme

Die Sensitivität von Covid-19-Antigen-Schnelltests ist von der Menge der in den Proben enthaltenen Virusproteine abhängig. Eine korrekte Abnahme der Abstriche aus dem Nasenrachen, der über den unteren Nasengang erreicht wird und wo die höchste Virusmenge vorliegt, ist dafür entscheidend.

Die HNO-Gesellschaft hat eine Anleitung für die korrekte Abstrichentnahme aus dem Nasenrachen veröffentlicht. Das Einführen des Tupfers streng entlang des Nasenbodens kann zwar zu Niesreiz führen, ist aber ansonsten wenig unangenehm und nahezu komplett risikolos. Selbst das Auftreten von geringem Nasenbluten ist äußerst selten.

Folgende Aspekte sind zu beachten (siehe Anleitung):

  • Der Untersucher steht neben dem Patienten, um zu vermeiden, bei der Untersuchung direkt angehustet oder angeniest zu werden.
  • Zunächst soll der Pat. mit abwechselnd zugehaltenen Nasenlöchern ein- und ausatmen. Die Abstrichentnahme erfolgt durch die besser durchgängige Nasenseite.
  • Die Abstrichentnahme erfolgt bei gerade gehaltenem Kopf, ohne dass das Kinn angehoben wird.
  • Um die vordere Öffnung der Nasenlöcher auf Höhe des Nasenbodens zu bringen, kann die Nasenspitze vom Untersucher angehoben werden.
  • Der Abstrichtupfer wird nun langsam und vorsichtig unter Orientierung am Nasenboden vorgeschoben. Der Nasenboden verläuft parallel zum Gaumen. Zur Orientierung dient die Höhe der äußeren Gehörgänge.
  • Der Abstrichtupfer wird so weit vorgeschoben, bis ein Widerstand zu spüren ist.
  • Ohne weiteren Druck kann nun der Tupfer gedreht werden, um möglichst viel Sekret aufzufangen.

(Red/s.hinger)

1 Presseaussendung der Österreichischen Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Rückfragehinweis: Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Claudia Lill.

2 Anleitung “Korrekte Abstrichentnahme aus dem Nasenrachen” (ao. Univ. Prof. Dr. Verena Niederberger-Leppin (FG Obfrau HNO Wien), PD Dr. Wolfgang Luxenberger (FG Obmann HNO Österreich)), Website der Österreichischen HNO-Gesellschaft

 

 

Abb.: (C) HNO-Gesellschaft