Das sind die ersten Pläne für den Corona-Herbst

(c) Richard Tanzer

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kündigt einen „sehr konkreten Plan“ für den Umgang mit der Corona-Pandemie im Herbst an. So sind etwa weitere niederschwellige Impfangebote geplant.

Der Plan sei derzeit noch in Endabstimmung mit dem Koalitionspartner, sagte der Minister am Rande einer Pressekonferenz am Dienstag. Mit der aktuellen Impfrate zeigte er sich aber „nicht zufrieden“. Daher seien weitere niederschwellige Impfangebote geplant. Allererstes Ziel ist für Mückstein die Vermeidung von Schließungen. Dafür habe man etwa bereits in den vergangenen Wochen Maßnahmen gesetzt, verwies er auf die Voraussetzung des zweiten Stichs für die Impfeintragung im Grünen Pass, die PCR-Testpflicht für Reiserückkehrer aus bestimmten Staaten sowie den Zugang zur Nachtgastronomie nur mit Impfung oder PCR-Test. Darüber hinaus habe er Vorschläge wie eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer von Antigentests auf 24 Stunden sowie eine Indoor-Maskenpflicht auf den Tisch gelegt.

Zur Steigerung der Impfrate setze man weiter auf niederschwellige Angebote wie das Impfen im Stephansdom oder im Einkaufszentrum, sagte Mückstein. Hier gelte es, eine Mischung aus guter Information sowie zusätzlichen Angeboten zu finden. Er erwarte sich auch Solidarität mit den Kindern, die derzeit bis zum Alter von zwölf Jahren nicht geimpft werden können. Vermutlich kommende Woche ist ein Comeback der Bund-Länder-Treffen unter Einbindung von Experten vorgesehen. Ob es da schon zu weiter gehenden Maßnahmen kommt, ist offen. Fix ist: die Regierung bringt Vorschläge, die Länder sollen ihre Meinung dazu kundtun. Zusätzlich werden Fachleute ihre Expertise abgeben. Danach wird die Öffentlichkeit informiert.

Ganz untätig war man über den Sommer auch nicht. Die zuständige Taskforce mit Vertretern mehrerer Ministerien und der Länder hatte sich in der Regel wöchentlich auf Beamtenebene ausgetauscht und wird wohl auch für kommende Woche konkretere Vorschläge erörtern. An sich käme man mit einer Verlängerung der entsprechenden Verordnungen bis Ende September aus. Doch die steigenden Infektionszahlen und insbesondere der starke Anstieg bei den Hospitalisierungen könnte durchaus zu weiter gehenden Maßnahmen führen. In Diskussion ist etwa eine Ausdehnung der Maskenpflicht auf weitere Innenräume, wie sie in Wien soundso auch über den Sommer gegolten hat – etwa in Kinos oder im Handel. Um den Impf-Fortschritt voranzutreiben, wird kontroversiell über eine 1- oder 2-G-Regel diskutiert. Erster Anwärter dafür ist wohl die Nachtgastronomie, für die dann Tests keine Eintrittskarte mehr wären. Ein echter Lockdown, wie ihn zuletzt die Virologin und Regierungsberaterin Dorothee von Laer prophezeit hatte, wird in Regierungskreisen fast ausgeschlossen, sollte die Entwicklung nicht katastrophal sein. Fachleute gehen aber davon aus, dass der Schulbeginn plus die letzten Reiserückkehrer die Infektionen noch einmal kräftig in die Höhe schnellen lassen. (red/APA)