Fachleute diskutierten über Folgen von Long Covid

Über 300 nationale und internationale Expert:innen tauschten sich bei einem Symposium über Diagnostik, klinische Versorgung und soziale Absicherung von Long-Covid-Patient:innen aus.

„Unser Gesundheitssystem lernt gerade, mit den vielfältigen Folgen der Corona-Pandemie umzugehen. Dazu gehört auch eine bestmögliche Versorgung von Long-Covid-Betroffenen“, betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Deshalb lud das Gesundheitsministerium am Donnerstag zum Symposium „Long Covid – aktueller Stand nationaler und internationaler Zusammenarbeit“. Mehr als 300 Expert:innen aus der ganzen Welt gaben Einblicke in neue internationale Kooperationen im Bereich der Long-Covid-Versorgung. Die Teilnehmenden – darunter Ärzt:innen, Pfleger:innen, Therapeut:innen und Betroffene – sollten Infos zum Status Quo der Forschung sowie die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, bekommen. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um Long Covid wachsen von Tag zu Tag. Wesentlich für die beste Versorgung von Long Covid ist, dass alle Beteiligten immer am neuesten Stand der Dinge sind und Behandler:innen sowie Betroffene wissen, wohin sie sich wenden müssen“, betonte Rauch die Wichtigkeit des Informationsaustauschs.

Bereits im Herbst 2021 haben Bund, Länder und Sozialversicherung gemeinsam einen Versorgungspfad für Long-Covid-Betroffene definiert, der als erste Anlaufstelle die Primärversorgung – also die Hausärztinnen und Hausärzte – vorsieht. Da die möglichen Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung immer noch nicht vollständig erforscht sind, stehen auch Behandelnde immer wieder vor neuen Herausforderungen. In einem Web-Tool finden Allgemeinmediziner:innen eine Leitlinie zur Behandlung von Long Covid. Die als Long Covid bezeichnete Symptomatik ist sehr vielfältig und äußert sich unterschiedlich, etwa durch Müdigkeit und „Fatigue“ (Erschöpfung), Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Muskelschmerzen, kognitive Beeinträchtigungen, Schlafstörungen und psychische Beschwerden wie Depressionen. Eine große Schwierigkeit für Behandelnde ist, dass jedes der Symptome auch eine andere Ursache haben kann. Daher muss sorgfältig abgeklärt werden. (Kagr)

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