Immuntherapie für Allergiker kein Hindernisgrund für Impfung

Eine laufende Immuntherapie zur Behandlung von Heuschnupfen oder allergischem Asthma ist kein Hindernis für eine Covid-19-Schutzimpfung, hieß es im Rahmen der am Freitag zu Ende gegangenen Jahrestagung der Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).

„Eine solche Therapie muss wegen einer Covid-19-Impfung nicht beendet werden. Allergien sind also sicher keine Ausrede dafür, sich nicht gegen Covid-19 impfen zu lassen“, sagte Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums. Menschen, die an Allergien oder an allergischem Asthma leiden, sind demnach keiner erhöhten Gefahr durch Corona ausgesetzt. Im Vergleich zu gesunden Menschen ist weder die Ansteckungsgefahr größer noch besteht ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung, wurde in einer ÖGP-Aussendung betont. Die Corona-Schutzimpfung ist jedoch wie für die übliche Bevölkerung ab zwölf Jahren empfohlen und stellt kein Nebenwirkungsrisiko für den weitaus überwiegenden Teil der Allergiker:innen und Asthmatiker:innen dar.

Eine allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) ist die einzige wirksame Therapie einer Typ-1-Allergie, betonte Wantke. Die Therapie existiert als subkutane (SCIT) mittels Spritze in das Fettgewebe und als sublinguale Therapieform (SLIT) über Tropfen- oder Schmelztabletten, die unter die Zunge geträufelt beziehungsweise gelegt werden. „Es spricht nichts dagegen, subkutane und sublinguale Therapien auch zu kombinieren“, sagte Wantke. Die Therapiedauer beträgt drei Jahre. Bei saisonal bedingten Allergien sei es wichtig, rechtzeitig vor der jeweiligen Saison mit der Immuntherapie zu beginnen. „Unter einer laufenden spezifischen Immuntherapie kann man problemlos eine Corona-Impfung durchführen“, versicherte Wantke. Es sollte nur ein Abstand von mehreren Tagen bis zu zwei Wochen zwischen den AIT-Dosen und einer Covid-19-Schutzimpfung liegen. (red)