Initiative „Österreich impft“ sieht Herdenimmunität in weiter Ferne

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Eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus in Österreich bis Jahresende ist laut Experten heuer nur sehr schwer erreichbar. Der Grund ist, dass unter 16jährige heuer wohl noch nicht geimpft werden, hieß es bei einem Termin der Initiative „Österreich impft.“

Das Erreichen der Herdenimmunität werde „heuer sehr schwer sein“, sagte die Medizinerin Eva Höltl von der Initiative „Österreich impft“ am Freitag bei einer Pressekonferenz. Bisher wurden über 1,6 Millionen Einwohner geimpft, rund 22 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Jüngeren sind „eine Gruppe von einer Million, die heuer sicher nicht geimpft wird“, erläuterte Höltl. Für unter 16-Jährige sind die aktuellen Impfstoffe noch nicht zugelassen. Daher sei es wichtig, dass sich die anderen immunisieren lassen, betonte Höltl. Von der Bevölkerungsgruppe ab 65 Jahren wurde bisher „fast die Hälfte“ geimpft, berichtete die Sprecherin der Initiative „Österreich impft“ bei dem Medientermin im Austria Center Vienna.

Dort befindet sich die derzeit größte Impfstraße Österreichs mit aktuell 5.000 Corona-Impfungen pro Tag. Ab Montag sollen es rund 8.000 seien, mit einer Kapazität von bis zu 30.000 Immunisierungen pro Tag sehen sich die Organisatoren auch für größere Liefermengen gewappnet. Höltl hoffte zudem auf baldige Impfungen in großen Unternehmen für die Mitarbeiter. Viele Firmen seien dazu bereit und das ist „eine vernünftige Idee“, sagte die Arbeitsmedizinerin der Erste Bank.

Zu den rund 200 unterstützenden Organisationen von „Österreich impft“ gehören nun auch Städte- und Gemeindebund. Die kommende Herausforderung in der Impfkampagne sah Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss in der Logistik und der Organisation sowie der Kommunikation und Aufklärung. In den nächsten drei Monaten werde genügend Impfstoff für alle Impfwilligen eintreffen. „Die Rolle der Gemeinden ist hier, die Organisation bereitzustellen“, erläuterte er. (red)