Jetzt warnt Ampel-Kommission vor Delta-Variante – Zahlen steigen

Die indische Variante („Delta“) ist auch in Österreich auf dem Vormarsch. Während die Regierung am Donnerstag weitere Lockerungen verkündete, stiegen zudem die Infektionszahlen von 153 auf 179. Die Ampel-Kommission zeigt sich besorgt.

Die Delta-Variante des Coronavirus treibt die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien weiter deutlich in die Höhe. Am Mittwoch meldeten die Behörden 9.055 neue Fälle – das waren etwa 1.380 mehr als am Vortag und der höchste Tageswert seit Februar. Wie schnell sich das Virus derzeit ausbreitet, zeigt die Gesamtzahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage: 55.216 Fälle zwischen dem 10. und 16. Juni bedeuten ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche. Experten gehen zudem von einer Dunkelziffer in etwa gleicher Höhe aus. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen nahm im Wochenvergleich sogar um 40 Prozent zu. Die Durchimpfungsrate liegt in Großbritannien allerdings weiter höher als in Österreich.

Hier haben am Tag der Verkündigung weiterer Öffnungsschritte im Juli Gesundheits- und Innenministerium 179 Corona-Neuinfektionen von Mittwoch auf Donnerstag vermeldet. Das liegt zwar nur leicht über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 173 aber 17 % über dem Vortag. Nun zeigt sich die Ampel-Kommission besorgt über die Ausbreitung der Delta-Variante. Nach der Donnerstag-Sitzung des Gremiums war in einer Aussendung von einem „ernst zu nehmenden Risiko“ die Rede. Bei anhaltender Verbreitung dieser Variante sei ein neuerlicher Fallanstieg bereits in den Sommermonaten mit hohem Systemrisiko möglich. Die gesetzten Öffnungsschritte seien daher engmaschig und kritisch zu monitoren. Gegenwärtig geht die Kommission davon aus, dass bereits 6,3 Prozent der untersuchen Fälle dieser zunächst in Indien breit aufgetretenen Variante zuzuordnen sind.

Empfohlen wird, die PCR-Tests in Österreich zu intensivieren, damit man nach Varianten des Virus forschen kann. Zudem soll der Impf-Fortschritt vorangetrieben werden. Die Empfehlung des nationalen Impfgremiums, auch die 12- bis 16-Jährigen zu immunisieren, wird ausdrücklich begrüßt. Dazu wird einmal mehr die Forcierung von zielgruppenspezifischer Kommunikationsarbeit zur Steigerung der Impfbereitschaft und die Prüfung geeigneter Anreizsysteme empfohlen. Noch ist die Lage aber entspannt. Die Corona-Ampel leuchtet bundesweit gelb-grün und zeigt damit geringes Risiko an. (red/APA)