Laut Expertenschätzung sind 77 Prozent gegen Omikron immun

Die Immunisierungsrate gegenüber Omikron ist im Vergleich zum Februarbeginn um elf Prozentpunkte auf 77 Prozent gestiegen. Fragezeichen gibt es aber zur neuen Omikron-Untervariante BA.2.

Gegen eine Infektion mit der weiter für sehr hohe Ansteckungszahlen sorgenden SARS-CoV-2-Omikron-Variante waren laut einer Modellrechnung des Teams um Simulationsforscher Niki Popper Anfang März geschätzte 77 Prozent der Bevölkerung immun. Aufgrund einiger Fragezeichen zu der neueren Omikron-Untervariante BA.2 bezieht sich die Schätzung aber auf den BA.1-Typ. Für die hohe Immunisierung verantwortlich sind laut den Experten des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien, die beständig für Rekordwerte sorgenden hohen Infektionszahlen in den vergangenen Wochen. Aktuell gehen die Forscher davon aus, dass etwas weniger als 20 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung ihren momentan bestehenden Schutz gegen die Omikron-Variante alleine durch eine entweder nachgewiesene oder nicht detektierte Infektion aufgebaut haben. Rund 45 Prozent waren demnach zum Stichtag 1. März sowohl durch Impfung als auch durch eine durchgemachte Erkrankung immunisiert. Der Rest hat seinen Schutz rein von der Impfung. Hätte man es immer noch mehrheitlich mit der bis knapp vor Jahreswechsel dominanten Delta-Variante zu tun, gehen die Forscher in ihrer modellbasierten Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich sogar von einem Anteil von 90 Prozent Geschützten aus.

Viele Fragezeichen ranken sich noch um den Omikron-Subtyp BA.2, der mittlerweile in Österreich dominant ist. „Die internationale Evidenz zum evolutionären Vorteil“ sei hier noch nicht einheitlich. Ob und wie weit der Immunisierungsgrad unter BA.2-Bedingungen niedriger ist, sei immer noch nicht quantifizierbar, heißt es in dem Bericht. In die Schätzung gehen auch Annahmen darüber ein, dass der Impfschutz mit der Zeit abnimmt, eine durch Erkrankung aufgebaute Immunität nachlässt bzw. manche Menschen trotz Impfung nicht ausreichend geschützt sind, weil etwa ihr Immunsystem keine entsprechende Antwort aufgebaut hat. Aktuell sehe man, dass der Infektionsschutz auch bei Menschen wieder nachlasse, deren dritte Impfung aus dem Spätherbst 2021 datiert. (APA)

Service: Analysen online