Mehr Intensivpatienten und Debatte über Corona-Impfungen

Symbolbild

Die coronabedingten Spitalszahlen sind wieder auf dem Niveau von Ende Jänner angelangt. Der deutsche Gesundheitsminister rät bereits Menschen unter 60 Jahren zur vierten Impfung.

Mehr als 10.000 Corona-Infektionen werden derzeit fast täglich gemeldet und das hat auch Auswirkungen auf die Spitalsbelegung. Diese hat wieder das Niveau von Ende Jänner erreicht. Wie die Ministerien bekanntgaben, wurden am Sonntag 1.235 Covid-19-Patient:innen stationär behandelt, davon 77 auf Intensivstationen (ICU). Deren Anzahl hat damit in einer Woche um 57 Prozent zugenommen.

Mit den Infektions- und Erkrankungszahlen steigen auch die Zahlen der medikamentösen Behandlungen. Bis 5. Juli sind in Österreich 24.090 Behandlungen mit fünf gegen Covid-19 zugelassenen Medikamenten durchgeführt worden. Die meisten Verabreichungen gab es mit 21.834 Fällen in Krankenhäusern. Am häufigsten wurde der monoklonale Antikörper Xevudy (Sotrovimab) verwendet, nämlich 7.933 Mal als Infusionslösung. Danach folgt Paxlovid in Form von zwei verschiedenen Tabletten mit 7.570 Verabreichungen, davon 5.314 Einheiten trotz Verfügbarkeit im niedergelassenen Bereich mehrheitlich in Krankenanstalten. 7.434 mal wurde Lagevrio (Molnupiravir) als Kapseln zum Einnehmen abgegeben – ebenfalls im niedergelassenen Bereich verfügbar. Geringere Verabreichungszahlen gab es bei Evusheld (1.044) und Regkirona (Regdanvimab, 109). Der Lagerstand ist jeweils noch deutlich höher als der bisherige Verbrauch. Am 5. Juli waren rund 283.000 Therapieeinheiten mit den insgesamt fünf Medikamenten in Österreich verfügbar.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rät indes auch Menschen unter 60 Jahren zur vierten Corona-Impfung. Wenn jemand den Sommer genießen und kein Risiko eingehen wolle, würde er in Absprache mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen, sagte Lauterbach dem Nachrichtgenmagazin „Spiegel“. Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, entgegnete dem Vorschlag in der „Welt am Sonntag“, er kenne keine Daten, die einen solchen Ratschlag rechtfertigten. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die EU-Arzneimittelbehörde EMA gaben zuletzt wie berichtet die Empfehlung ab, zweite Booster-Impfungen für Personen ab 60 sowie für Vorerkrankte in Betracht zu ziehen. (red/APA)