Neue Informationen zu Corona-Impfstoffen

Symbolbild (c) AstraZeneca

Österreich lässt die Impfungen mit AstraZeneca langsam auslaufen. Dafür melden andere Hersteller Erfolge in der Forschung. Die Chancen stehen gut, für einen weiteren Impfstoff aus Europa.

Der französische Pharmakonzern Sanofi treibt nach Rückschlägen die Entwicklung seines Corona-Impfstoffs voran. Das mit GlaxoSmithKline (GSK) entwickelte Präparat zeige in einer Phase 2-Studie bei allen Altersklassen eine starke Wirkung, teilte das Unternehmen mit. Voraussichtlich in den nächsten Wochen werde eine großangelegte Studie der Phase 3 mit Tausenden Probanden starten. Bei Erfolg könnte das Vakzin noch im vierten Quartal dieses Jahres zugelassen werden. Sanofi war gegenüber Konkurrenten wie Biontech/Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes in den Rückstand geraten. Die Zwischenergebnisse zeigten nach der zweiten Dosis in 95 bis 100 Prozent der Fälle die Bildung von Antikörpern, berichtete Sanofi. Getestet wurden Probanden im Alter von 18 bis 95 Jahren. Der Konzern setzt bei dem Impfstoff auf die gleiche Technologie wie bei seinen üblichen Grippemitteln, nimmt jedoch zur Verstärkung eine Substanz von GSK hinzu. Mit den Studienergebnissen steigen die Unternehmen wieder in das Rennen um die Entwicklung von Corona-Impfstoffen ein. Im Dezember mussten sie mit ihren Tests noch einmal von vorne beginnen und den Markteintritt verschieben, weil die Wirkung bei älteren Testpersonen nur schwach war.

Parallel kündigte Österreich an, die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca nun fix auslaufen zu lassen. Anfang Juni würden noch einige Erstimpfungen durchgeführt, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Grund seien die bekannten Lieferschwierigkeiten des britisch-schwedischen Pharma-Konzerns. Für die Zweitstiche sei noch genug AstraZeneca auf Lager, versicherte der Gesundheitsminister. Mückstein will stattdessen nur mehr auf mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie den Vektor-Impfstoff von Johnson&Johnson zurückgreifen. Auch die bestellten Lieferungen für 2022 und 2023 bestünden zu 90 Prozent aus mRNA-Impfstoffen, sagte der Minister. Das habe nichts damit zu tun, dass AstraZeneca etwa weniger wirksam wäre – das ist nicht der Fall – sondern mit den Lieferschwierigkeiten des britisch-schwedischen Pharma-Konzerns. (red/APA)