ÖGIT zu Mund-Nasen-Schutzmasken

Angesichts der kontrovers geführten Diskussion zum Nutzen von Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) fasst die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) den aktuellen Stand der Wissenschaft in einer Stellungnahme vom 30.3.2020 zusammen.

Die unterschiedlichen Empfehlungen zum Tragen von MNS/OP-Masken im täglichen Leben wurden rezent von Feng et al zusammengefasst (Feng S, Lancet Respir Med 2020). Sie reichen von der WHO-Empfehlung, dass gesunde Personen nur dann eine Maske tragen sollen, wenn sie Personen mit Verdacht auf SARS-CoV-2-Infektionen betreuen, über die CDC-Empfehlung, dass gesunde Personen keine Masken tragen sollen, bis zur chinesischen Empfehlung, dass Personen mit einem sehr niedrigen Risiko keine MNS-Masken tragen müssen, jedoch das Tragen nicht-medizinischer Masken (z. B. Stoffmasken) jedem freisteht.

Nutzen bei korrekter Verwendung

Die ÖGIT fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammen und hält fest: Alle Masken müssen korrekt – fest sitzend – getragen werden, die Außenseite darf nach Benutzung nie berührt werden. Vor dem Anlegen und nach der Abnahme ist eine gründliche Händereinigung mit Seife oder Händedesinfektion obligat. Den besten Schutz bieten FFP3-Masken, diese sind jedoch nur bei aerosolbildenden Tätigkeiten (z. B. Absaugen, Intubation, …) in medizinischen Bereichen bzw. bei langer Exposition zu Erkrankten in geringem Abstand erforderlich. Das Tragen von MNS-Masken von gesunden Personen wird unterschiedlich empfohlen – in Asien unterstützende Empfehlungen, abratende Empfehlung des Robert-Koch-Institutes wegen der Gefahr der falschen Handhabung im extramuralen Bereich, dem falschen Wiegen in Sicherheit und der Unterlassung der regelmäßigen Händehygiene. Die vorhandene Studienlage zeigt, dass das korrekte Tragen von MNS-Masken, sowohl im Krankenhaus als auch im extramuralen Bereich, zu einer signifikanten Reduktion von Influenzainfektionen beiträgt. In Ermangelung industriell hergestellter CE-zertifizierter MNS-Masken können auch im Pandemiefall ausnahmsweise textile Masken zur Risikoreduktion zum Einsatz kommen.

Titel der Stellungnahme:

Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) zu Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS)

http://www.oeginfekt.at/download/oegit-stellungnahme_mns.pdf