Pfizer-Chef: Möglicherweise jährliche Impfungen notwendig

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Eine neue internationale Studie unterstreicht die Bedeutung der Drittimpfung im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus. Hochrisiko-Patienten könnten aber wohl häufiger eine Auffrischung benötigen.

Pfizer-Konzernboss Albert Bourla zufolge könnten jährliche Impfungen gegen das Coronavirus notwendig werden. Möglicherweise müssten Hochrisiko-Patienten noch häufiger eine Auffrischung erhalten, sagte er auf einem Gesundheitskongress von J.P. Morgan. Bourla wiederholte die Ankündigung, dass ein spezieller Impfstoff des Biontech-Partners gegen Omikron im März bereitstehen werde. Dem Sender CNBC erzählte er, es müsse noch getestet werden, ob eine vierte Impfung zunächst notwendig sein werde.

Eine neue internationale Studie unterstreicht jedenfalls die Bedeutung der Drittimpfung im Kampf gegen die grassierende Omikron-Variante des Coronavirus. Laut der Untersuchung von Experten aus Boston und Harvard sind nur mit mRNA-Impfstoffen geboosterte Personen gegen die neue Variante geschützt, Genesene und Geimpfte dagegen nicht. Untersucht wurden Blutproben von 239 Personen, die mit Moderna, Biontech/Pfizer oder Janssen geimpft worden waren. Die Studie ergab, dass die Antikörper nach dem Booster mit mRNA-Impfstoffen kaum schwächer gegen Omikron wirkten als gegen das ursprüngliche Virus, den sogenannten Wildtyp. Die Studie von Wissenschaftern vom Massachusetts General Hospital in Boston und dem Ragon Institute of MGH in Harvard, Cambridge, wurde aber erst als Preprint veröffentlicht.

Andere Impfschemata zeigten laut der Studie kaum oder keine Wirkung gegenüber der neuen Virusvariante. Berücksichtigt bei der Studie wurde auch, wie lange die Impfung zurücklag und ob die Geimpften zusätzlich eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 durchgemacht hatten. Die Blutproben wurden hinsichtlich ihrer neutralisierenden Wirkung gegen den Wildtyp, Delta und Omikron getestet. Neutralisierende Wirkung auf die Omikron-Variante konnte bei den meisten Proben nicht festgestellt werden. Lediglich mit mRNA-Impfstoffen geboosterte Personen wiesen neutralisierende Antikörper und Wirksamkeit gegen Omikron auf – und zwar nahezu in derselben Stärke wie gegen die ursprüngliche Variante. (red/APA)