Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Redlich
2. Medizinische Abteilung – Zentrum für Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen, Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel
Rheumatologen sind im Umgang mit COVID-19 vielfältig gefordert: Zum einen sind Patienten immunsupprimiert und könnten ein höheres Infektionsrisiko haben, zum anderen sind Rheumatologen im Umgang mit vielen Medikamenten geschult.
Erste Registerstudien deuten darauf hin, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen NICHT gefährdeter sind, an COVID-19 zu erkranken. Erste frühe Daten gibt es auch zum Einfluss der Therapie: Patienten, die Kortison nehmen, hatten ein höheres Risiko, stationär aufgenommen zu werden, während sich bei Patienten unter konventionellen DMARDs kein Zusammenhang zeigte. Patienten unter Biologika, in dieser Studie vorwiegend TNF-Blocker, hatten tendenziell sogar ein geringeres Risiko für eine vermehrte Hospitalisierung.
Patienten mit rheumatoider Arthritis haben ein erhöhtes Risiko, an einer Thrombose zu erkrankten. Hier konnte gezeigt werden, dass durch eine Therapie mit TNF-Blocker das Risiko, ein thromboembolisches Ereignis zu erleiden, reduziert werden konnte. – Ein Ergebnis, das auch in Hinblick auf COVID-19 relevant sein könnte, da ja auch COVID mit einem erhöhten thromboembolischen Risiko einhergeht. Für eine eindeutige Aussage im Hinblick auf COVID-assoziiertes Thromboserisiko bei rheumatischen Patienten ist es jedoch noch zu früh.