Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Redlich
2. Medizinische Abteilung – Zentrum für Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen, Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel
Sind Rheumapatienten bei einer SARS-CoV-2-Infektion besonderen Risiken ausgesetzt und welchen Einfluss hat die Rheumamedikation? Um diese Fragen zu untersuchen, hat die DGRh im Frühjahr 2020 das online-Register „Covid19-rheuma.de“ initiiert, in dem COVID-19-Krankheitsverläufe von rheumatologischen Patienten erfasst sind.
Wie Prof. Kurt Redlich im Interview ausführt, gelte es in der Diskussion um Glukokortikoide als Risikofaktoren bei „Rheuma-PatientInnen“ auch hinsichtlich der Grundsituation zu differenzieren, ob zum Beispiel eine gut eingestellte RA vorliege oder eine floride Vaskulitis., die einer Hochdosis-Glukokortikoidtherapie bedürfe.
Generell können Patienten mit chronischen Gelenkerkrankungen, die zum Beispiel unter MTX oder TNF-Inhibitor-Therapie stehen und gut eingestellt sind, auch hinsichtlich ihres Risikos für schwere COVID-Verläufe beruhigt werden. Bei einzelnen seltenen entzündlichen Erkrankungen, die im Falle eines Flares dennoch der Hochdosis-Cortisontherapie bedürfen, lassen sich derzeit aufgrund der Seltenheit nur schwer statistische Aussagen machen, aber klar ist, dass Glukokortikoide per se ein Risiko für einen schwereren Verlauf darstellen dürften.