SARS-CoV-2-Infektion bei Kindern und Jugendlichen oft unentdeckt

Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, wie hoch der Anteil der Kinder und Jugendlichen (6-20 Jahre) in Wien ist, die sich bereits mit SARS-CoV-2 infiziert haben.

Im Hinblick auf die jüngsten Corona-Maßnahmen erhalten die Ergebnisse der Wiener LEAD-Covid-19-Studie enorme Brisanz: Durch die v.a. in Schulen durchgeführten Antigen- und PCR-Tests war bei rund 9,3 % der Kinder und Jugendlichen in dieser Altersgruppe bereits in der Vergangenheit eine Infektion festgestellt worden. In der Studie wurden nun jene Kinder und Jugendlichen untersucht, die als bisher nicht mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert galten. Das überraschende Ergebnis: Auch in dieser Gruppe lag der Anteil jener, die bereits eine Infektion durchgemacht hatten, davon aber nichts wussten, bei rund 8,8 %. Insgesamt haben also fast 20 % der Kinder und Jugendlichen in Wien bereits eine Covid-19-Infektion durchgemacht, berichten die Wissenschafter rund um Marie-Kathrin Breyer von der Abteilung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten Klinik Penzing, Projektleiterin sowie stellvertretende Institutsleiterin am Ludwig Boltzmann-Institut für Lungengesundheit.

Eine ganz ähnliche Situation zeigte sich bei den Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren: Bei ihnen war mittels Antigen- und PCR-Testung an Schulen seit Beginn der Pandemie wienweit ein Anteil von 12,4% Infizierter entdeckt worden. 13,7% dieser 12- bis 20-Jährigen hatte zudem bereits eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht, ohne davon zu wissen. „Insgesamt haben also rund 26% der Jugendlichen eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht und nicht, wie bisher angenommen, nur 12,4%. Die Dunkelziffer ist also auch in dieser Altersgruppe rund ebenso hoch wie die Zahl der diagnostizierten Infektionen. Das ist wichtig zu wissen, denn die unwissentlich mit SARS-CoV-2-Infizierten tragen natürlich damit unwissentlich auch zur Verbreitung des Virus in der Wiener Allgemeinbevölkerung bei“, sagt Breyer. (red)

Service: Studie