SARS-CoV-2 schneller als die monoklonalen Antikörper

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Mehr als ein Dutzend monoklonale Antikörper sind bisher weltweit zur Frühbehandlung von Covid-19 im Einsatz gewesen. Doch ihre sprichwörtliche Achillesferse liegt darin, dass sie meist nur gegen eine bestimmte Variante wirken.

Laut einer Laborstudie von US-Wissenschaftern ist nur noch ein in den USA (nicht ein Europa) zugelassener monoklonaler Antikörper gegen Omikron BA.2 wirksam. Das haben der in Aids-Forscherkreisen weltbekannte Wissenschafter David Ho (Aaaron Diamond Aids Research Center/Columbia Universität in New York) und sein Team nachgewiesen. Die monoklonalen Antikörper zur Behandlung von Covid-19 – am ehesten Erfolg versprechend in der frühen „viralen“ Phase der Erkrankung – sind im Endeffekt Biotech-Nachbauten von das Virus neutralisierenden Antikörpern, die im Blut von Patienten gefunden worden sind. Die Arzneimittel sind aufwendig in Entwicklung, Herstellung und im Preis. Bei erfolgreichem Einsatz können sie laut den bisherigen Studien die Hospitalisierungs- und Todesrate von Covid-19-Erkrankten mit einem hohen Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf um etwa 80 Prozent senken.

Der Nachteil: Die monoklonalen Antikörper haben nur einen sehr engen Effekt. Mutiert das Virus, geht zumeist viel an Effizienz verloren. So hat beispielsweise die US-Arzneimittelbehörde bereits den Gebrauch jener Antikörper-Kombination verboten, welche dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump bei seiner SARS-CoV-2-Infektion verabreicht worden ist. David Ho und sein Team haben in „Nature“ eine Laborstudie dazu veröffentlicht. Sie hatten 19 verschiedene Antikörper im Labor getestet. Darunter waren die monoklonalen Antikörper Imdevimab, Casirivimab, Tixagevimab, Cilgavimab, Bamlanivimab, Etesevimab, Amubarvimab, Romlusevimab, Sotrovimab und Bebtelovimab. Einige davon sind bereits nicht mehr auf dem Arzneimittelmarkt, einige sind überhaupt erst in Entwicklung.

Mit Sotrovimab befand sich unter den Arzneimitteln gegen Covid-19 auch jener monoklonale Antikörper, der sozusagen seine Wirksamkeit aus der Ära der Delta-Variante von SARS-CoV-2 in die Zeit von Omikron (BA.1) trotz eines gewissen Wirksamkeitsverlustes herüberretten konnte. Damit ist es aber offenbar mit der mittlerweile auch in Österreich dominanten BA.2-Variante von SARS-CoV-2 vorbei. BA.2 konnte sich in den Tests dem Zugriff von Sotrovimab entziehen. Der Antikörper konnte nicht verhindern, dass BA.2 die Zellen in den Kulturen zerstörte. „BA.2 zeigte eine markante Resistenz gegenüber 17 der 19 getesteten monoklonalen Antikörper“, schrieben Ho und sein Team. (APA)

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