Spekulationen um neue Corona-Variante BA.2.75

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Eine weitere Sublinie der Corona-Variante Omikron namens BA.2.75 sorgt derzeit bei Fachleuten international für Unruhe.

Offiziell halten sich Expert:innen für Virusevolution und Fachärzt:innen noch zurück. Inoffiziell ist die neue Corona-Variante Omikron namens BA.2.75 aber schon Thema in zahlreichen Corona-Gremien in ganz Europa. Sie habe zwar eine Reihe von relevanten Mutationen, sei aber bislang selten, teilte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel mit. „Es ist durchaus möglich, dass BA.2.75 eine global erfolgreiche Variante wird, es ist aber zu früh, dies mit Sicherheit zu sagen.“ BA.2.75. wurde Anfang Juni in Indien erstmals festgestellt. Inzwischen wurden auch Infektionen in anderen Ländern bestätigt – darunter Deutschland und Großbritannien.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere andere Wissenschafter auf Twitter auf die Sublinie hingewiesen und sich über mögliche Folgen der Erbgutveränderungen ausgetauscht. So schrieb zum Beispiel der britische Virologe Tom Peacock, dass der Erreger mehrere Mutationen am sogenannten Spike-Protein aufweise. Einzeln betrachtet lasse keine der Veränderungen wirklich aufhorchen, aber wenn wie bei BA.2.75 alle zusammen auftauchten, sei es eine andere Sache. Ein weiterer Forscher schränkte ein, dass die bisherigen Einschätzungen noch sehr spekulativ seien.

„BA.2.75 hat zusätzlich zu den 29 Mutationen, die die BA.2-Linie ohnehin schon im Spike-Protein hat, noch weitere acht Mutationen. Es ist davon auszugehen, dass eine derartige Fülle an neuen Mutationen die Eigenschaften, den Immunschutz zu unterlaufen, weiter verstärken wird“, sagt UIrich Elling vom Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien im Interview mit dem deutschen Fernsehsender ZDF. Auf die Frage, ob BA.2.75 gefährlicher als andere Varianten ist, gibt es bislang keine Antwort. (red)