Studie zeigt wie Covid-19 andere Erkrankung auslöst

Rund 5,4 Millionen Österreicher:innen haben eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht oder sind aktuell erkrankt. Nun zeigt sich, dass dies das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht.

In den vergangenen beiden Jahren mehrten sich die Hinweise, dass Personen, die an Covid-19 erkrankt waren, in der Folge häufiger von Gürtelrose betroffen waren. Als möglicher Grund gilt die durch SARS-CoV2- induzierte Abnahme der Immunfunktionen. In einer groß angelegten Studie aus den USA wurde der Zusammenhang nun untersucht. Den Ergebnissen zufolge war das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, bei Personen mit einer Covid-19 Diagnose um 15 Prozent erhöht und für Frauen höher als für Männer. Die Risikoerhöhung galt für die ersten sechs Monate nach der Diagnose − mehr als die Hälfte der Fälle trat jedoch bereits innerhalb der ersten Woche nach Diagnosestellung auf. Nach sechs Monaten glich sich das Risiko dem der nicht Erkrankten wieder an.

Alexander Zoufaly, Leiter des Tropeninstituts 1060 Wien und Universitätsprofessor für Infektiologie, Tropenmedizin und globale Gesundheit an der Sigmund Freud Universität, Wien: „Wenn das Immunsystem geschwächt ist, hat das Virus, das Gürtelrose auslöst, gewissermaßen ein leichtes Spiel. Nahezu alle Österreicher:innen tragen nach einer Feuchtblattern-Infektion im Kindesalter das Varizella-Zoster-Virus in sich. Und wenn die Abwehrkräfte nachlassen, kann das Virus wieder aktiv werden und so zur meist sehr schmerzhaften Gürtelrose führen.“

Die Studie, die auf Daten von fast 2 Millionen US-Amerikaner:innen beruht, bei denen Covid-19 diagnostiziert wurde, zeigt außerdem, dass schwere Verläufe mit Krankenhausaufenthalten dieses Risiko sogar noch weiter in die Höhe treiben: Bei hospitalisierten Covid-19 -Patient:innen steigt das Risiko einer Gürtelrose-Erkrankung den Ergebnissen zufolge sogar um 21 Prozent. Vor diesem Hintergrund empfiehlt Zoufaly vor allem Menschen über 50 und Personen aus Risikogruppen bereits ab 18 Jahren ein ärztliches Gespräch über einen möglichen Schutz. Dabei verweist er auf den österreichischen Impfplan, in dem die Impfung für alle Erwachsenen ab 50 Jahren und für Personen mit besonders hohem Risiko für Gürtelrose bereits ab 18 Jahren empfohlen ist. (red)