Telemedizin-Projekt für Covid-19-Patienten in Heimquarantäne

Die Medizinische Universität Innsbruck hat in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol (LIV) ein telemedizinisches Projekt zur Betreuung von Quarantäne-Patienten implementiert. „Wir wollen Covid-19-Patienten in der Heimquarantäne engmaschig telemedizinisch begleiten, um frühzeitig auf Verschlechterungen der Erkrankung, im speziellen der Atemsituation reagieren zu können“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Axel Bauer, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Innsbruck. Man erwarte sich, dass schwere Verläufe durch das laufende Monitoring und das schnelle und adäquate Reagieren auf eintretende Veränderungen des Gesundheitszustandes vermindert werden können, so Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Die häusliche Quarantäne hat sich als sehr effiziente Maßnahme zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus erwiesen und damit das Gesundheitssystem, insbesondere die Intensivstationen deutlich entlastet. „Jedoch gilt es bei den Patienten in häuslicher Quarantäne eine möglichst engmaschige Symptombeobachtung sicherzustellen, um die Patienten rechtzeitig in ein Krankenhaus zu transferieren, wenn es notwendig ist“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Gerhard Pölzl, ärztlicher Leiter des Covid-19-Projekts, der unter anderem das telemedizinische Programm HerzMobil Tirol aufgebaut hat.

Bewährtes Informationssystem
Technologische Basis bildet das Telegesundheits-Informationssystem des AIT Austrian Institute of Technology. Dieses Telegesundheitssystem wird in Tirol bereits seit dem Jahr 2017 zur Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten im Regelbetrieb eingesetzt. „Das Telegesundheitssystem COVID-19 bietet eine effektive und sichere Möglichkeit, die Patienten in häuslicher Umgebung laufend zu überwachen und bei Verschlechterungen rechtzeitig zu intervenieren“, erklärt MMag. Dr. Andreas Huber, Vorstand des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol.

Monitoring verschiedener Parameter
Positiv getestete Patienten, die ihr Einverständnis zu diesem Programm gegeben haben, werden im IT-System registriert. Mittels eines Ohr- oder Hautsensors werden regelmäßig verschiedene Parameter gemessen, die über eine spezielle Handy-App an die Medizinischen Universität Innsbruck übermittelt werden, wo ein Team aus rund 20 Personen die Überwachung garantiert. Pölzl: „Bei rapider Krankheitsverschlechterung erhalten die Teams Alarmsignale, um sofort reagieren zu können.“ Monitiert werden folgende Parameter: Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung,  Herzfrequenz und Atemfrequenz.

(Redaktion und Interview: S. Hinger)


Weitere Information und Regisitrierung zur Teilnahme:
+43 512 504 27070
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