OA Priv.-Doz. Dr. Niklas Zojer
1. Medizinische Abteilung
Zentrum für Onkologie und Hämatologie
Klinik Ottakring, Wien
Ein Highlight beim Multiplen Myelom war sicherlich die Präsentation der Ergebnisse des 2. Parts der CASSIOPEIA-Studie. In Part 1 der Studie erhielten Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM), die für eine Transplantation geeignet waren, 4 Zyklen einer Induktion und 2 Zyklen einer Konsolidierung mit VTD oder mit VTD in Kombination mit Daratumumab. Alle Patienten mit partiellem Ansprechen oder besser wurden in Part 2 der Studie rerandomisiert in eine Daratumumab- Erhaltungstherapie (bis zu 2 Jahre) oder eine Observation (OBS). Nach einem medianen Follow-up von 35,4 Monaten war das progressionsfreie Überleben (PFS) unter der Daratumumab-Erhaltungstherapie vs. OBS signifikant verbessert (HR 0,53; p < 0,0001). Von diesem PFS-Benefit profitierten jedoch nur jene Patienten, die kein Daratumumab in der Induktion/Konsolidierung erhalten haben. Dies wirft laut OA Priv.-Doz. Dr. Niklas Zojer die Frage auf, für wie lange eine anti-CD38-Antikörpertherapie erfolgen soll. Die CASSIOPEIA-Studie erweckt diesbezüglich den Eindruck, dass auch eine kürzere Dauer einer Daratumumab-Therapie durchaus valide sein könnte.
Ein Update der FORTE-Studie bestätigt die Bedeutung der autologen Stammzelltransplantation (ASZT) in der Erstlinie – auch bei allen Subgruppen mit Hochrisikozytogenetik.
Das Update der Interimsanalyse der GMMG-CONCEPT-Studie, in der die Wirksamkeit des Quadruplet-Regime Isatuximab plus Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason als Frontline-Therapie bei Hochrisiko-Patienten evaluiert wird, liefert vielversprechende PFS-Daten.
Die laufende Phase-I/II-Studie CC-220-MM-001 evaluiert die maximal verträgliche Dosis, empfohlene Phase-2-Dosis (RP2D), Sicherheit und vorläufige Wirksamkeit des neuartigen Cereblon-E3-Ligase-Modulators (CELMoD) Iberdomid in Kombination mit Dexamethason und Daratumumab, Bortezomib oder Carfilzomib bei schwer vorbehandelten Patienten mit rezidivierter/refraktärer Erkrankung. Erste Ergebnisse zeigen ein gut managebares Sicherheitsprofil und Gesamtansprechraten im Bereich von 50 %.