Phase-III-Studie zu Isatuximab erreicht primären Endpunkt der MRD-Negativität

MRD-Negativität ist ein wichtiger klinischer Endpunkt, der mit einem verbesserten Krankheitsverlauf assoziiert ist. Dies ist bei Patienten mit Multiplem Myelom dahingehend von Bedeutung, als dass die meisten Patienten ein Rezidiv erleiden.1 Die von der GMMG-Studiengruppe durchgeführte Phase-III-Studie HD7 ist die erste Phase-III-Studie, in der die MRD-Negativität am Ende der Induktionstherapie und vor einer Transplantation als primärer Endpunkt diente und durch eine Kombinationstherapie aus Isatuximab und Lenalidomid, Bortezomib und Dexamethason (RVd) eine statistisch signifikante Verbesserung der MRD-Negativitäts-Rate bei Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom erzielt wurde. Die Studienergebnisse wurden erstmals am ASH-Kongress 2021 präsentiert.

GMMG-HD7 ist eine multizentrische, randomisierte, unverblindete Phase-III-Zulassungsstudie mit zwei Abschnitten, die 662 für eine Transplantation infrage kommende Patienten mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom rekrutierte. Im ersten Abschnitt der Studie wurden die Teilnehmer gleichmäßig auf zwei Behandlungsgruppen verteilt, die jeweils drei 42-tägige Behandlungszyklen mit RVd erhielten, wobei in einer Behandlungsgruppe Isatuximab hinzugegeben wurde. Die primären Endpunkte sind im ersten Abschnitt der Studie die MRD-Negativität nach der Induktionstherapie und im zweiten Abschnitt der Studie, nach der Transplantation und zweiten Randomisierung, das progressionsfreie Überleben (PFS) unter der Kombination von Isatuximab mit Lenalidomid als Erhaltungstherapie. Sekundäre Endpunkte umfassen die Raten einer Vollremission nach der Induktionstherapie, das Gesamtüberleben nach der Erhaltungstherapie und die Sicherheit. Nach der 18-wöchigen Induktionsphase betrug die MRD-Negativitäts-Rate bei den mit der Isatuximab-Kombinationstherapie behandelten Patienten (n = 331) 50,1 % und bei den mit RVd behandelten Patienten (n = 329) 35,6 % (OR: 1,83; 95 % KI = 1,34−2,51; p < 0,001). Es traten keine neuen Sicherheitssignale auf, das Sicherheitsprofil von Isatuximab entsprach dem bekannten Sicherheitsprofil des Arzneimittels. Die Häufigkeiten schwerwiegender Nebenwirkungen und Abbrüche waren in beiden Behandlungsarmen vergleichbar. Die Studie läuft noch, nach einer zweiten Randomisierung soll das PFS beurteilt werden.

1 Kostopoulos IV et al., Front Oncol 2020; 10:860