Biologika bei atopischen Erkrankungen in der Schwangerschaft

Ein kürzlich veröffentlichtes Positionspapier zu Biologika bei atopischer Erkrankung in der Schwangerschaft integriert verfügbare Sicherheitsdaten von Biologika mit einem Review zu immunologischen Überlegungen, wie Biologika eine Schwangerschaft beeinflussen könnten.

Biologika haben die Behandlung von Asthma, atopischer Dermatitis und chronische spontaner Urtikaria bei Frauen im reproduktiven Alter signifikant verändert und verbessert. Die Anzahl zugelassener Biologika zur Behandlung atopischer Erkrankungen steigt daher kontinuierlich. Obwohl atopische Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten im reproduktiven Alter zählen, fehlen Untersuchungen und Informationen zu Halbwertszeit, Pharmakokinetik und vor allem Sicherheit von Biologika in der Schwangerschaft. Eine gute Kontrolle der atopischen Erkrankung präkonzeptionell und während der Schwangerschaft ist essenziell, um die Mutter und den Fetus zu schützen. Unbehandelte oder schlecht kontrollierte atopische Erkrankungen und/oder Verschlechterungen während der Schwangerschaft gefährden Mütter und Babys.

Die European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) veröffentlichte kürzlich ein Positionspapier1 zu Biologika bei atopischer Erkrankung in der Schwangerschaft. Evidenz in diesem Bereich ist selten und meist beschränkt auf Berichte zur Verwendung von Omalizumab. Alle Frauen im reproduktiven Alter sollten durch ihre behandelnden Ärzte über mögliche Effekte auf Schwangerschaft und Fertilität aufgeklärt werden. Potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Biologika-Exposition in der Schwangerschaft müssen abgewogen werden gegenüber den Risiken für sie selbst und ihre Kinder bei unbehandelter atopischer Erkrankung. Aufgrund der sehr langen Halbwertszeit von Biologika sind präkonzeptionelle Beratung und Fortbildung auf dem aktuellen Stand für die Health-Care-Provider entscheidend, um die beste Pflege von Mutter und Fetus anzubieten.

1 Pfaller B et al., Allergy 2021; 76(1):71-89