FDG-PET/CT in MM: useful tool?

OA.Dr. Leke Abdyli

Kardinal Schwarzenberg Klinikum/Schwarzach

Das Highlight ist, dass der Hypermetabolismus zeitlich bereits vor den Osteolysen stattfindet. Das heißt, man kann mittels der gerätetechnischen Kombination von PET und CT das Auftreten einer extramedullären Manifestation erkennen, noch bevor es im CT sichtbar ist; im CT alleine werden nur die Osteolysen widergespiegelt, nicht jedoch die Aktivität. Dies bedeutet, dass sich mittels PET/CT diagnostisch ein deutlicher zeitlicher Vorsprung ergibt. Als entscheidend für die Positivität einer Läsion gilt ein Deauville-Score von 4, dies haben die Studien aus der Nuklearmedizin ergeben; sprich, alles was im FDG-PET/CT eine Aufnahmeaktivität wie die Leber zeigt, ist als Läsion zu werten. Weiters wird in der Leitlinie der International Myeloma Working Group zur Diagnose des multiplen Myeloms die PET/CT als Goldstandard etabliert. In der Praxis heißt dies, dass bei Verdacht auf Knochenläsionen anstelle eines MRI künftig standardmäßig ein PET/CT zur Anwendung kommen sollte. Beide Untersuchungen sind kostenintensiver und zeitaufwändiger als ein Ganzkörper-Knochen-CT.

Ebenfalls interessant war auch die Tatsache, dass die Einwirkzeit von FDG („uptake time“) nicht nur für die Diagnose von Bedeutung ist, sondern auch für das Therapieansprechen. Folglich kann mittels des Uptakes auch der Verlauf beurteilt werden (mittels CT ist dies nicht möglich): Eine Reduktion des FDG-Uptakes nach der Therapie gilt als unabhängiger Prädiktor für ein verlängertes progressionsfreies Überleben sowie für das Gesamtüberleben.

Nachteile des FDG-PET/CT: Die Größe der Läsionen gilt als limitierender Faktor beim PET/CT: Läsionen < 1 cm werden im PET/CT oftmals nicht detektiert. Als andere Effekte, welche die Sensitivität dieser bildgebenden Methode reduzieren, gelten die Gabe von Kortison (oftmals falsch-negative Ergebnisse) und Läsionen „im heißen Hintergrund“ (aktives Knochenmark aufgrund von Anämie oder Infekt kann zu falsch-positiven Ergebnissen führen). Zudem muss auch noch erwähnt werden, dass an vielen Abteilungen (aus logistischen Gründen sowie aus Kostengründen) kein PET/CT verfügbar ist und Patienten somit nicht immer zeitgerecht dieser Diagnostik zugeführt werden können; auch deshalb, weil die Kapazität und somit das Angebot dieser Untersuchungen an den PET/CT Standorten begrenzt ist.

MRD-Negativität: Eine MRD-Testung beim multiplen Myelom wird üblicherweise an Universitätskliniken durchgeführt, bei Spitälern mit primärem Versorgungsauftrag wie dem Klinikum Schwarzach kommt sie nicht zur Anwendung. Besonders interessant ist, dass 25-30 % der Patienten, die im Labor unter Therapie eine MRD-Negativität im Labor erreichen, immer noch Aktivität im PET zeigen. Daten belegen, dass dieses Patientenkollektiv einer weiteren, intensiveren Therapie (und nicht nur einer Erhaltungstherapie) bedürfen.