In der Notfall- und Intensivmedizin spielen sowohl klinische Erfahrung als auch technologische Innovation eine zentrale Rolle für den Behandlungserfolg. Aktuelle Untersuchungen befassen sich zunehmend mit der Frage, wie Lernkurven, evidenzbasierte Verfahren und der Einsatz moderner Assistenzsysteme die Versorgungsqualität und Patientensicherheit beeinflussen.
Wie viele Intubationen sind notwendig um “sicherer” zu werden.
Eine Sekundäranalyse ergab, dass der Erfolg einer Intubation mit der Erfahrung korreliert und die Kompetenz wahrscheinlich nach 35 bis 50 Intubationen erreicht wird.
Zusammenfassung
Die Autoren untersuchten, ob Erfahrung mit dem Erfolg der Intubation zusammenhängt und wenn ja, wie viele Intubationen erforderlich sind, um eine gewisse Grund-Kompetenz zu erlangen.
Diese Studie war eine Sekundäranalyse von 2.839 Intubationen, die in Notaufnahmen oder Intensivstationen im Rahmen von 8 verschiedenen multizentrischen randomisierten kontrollierten Studien in 16 medizinischen Zentren durchgeführt wurden. Davon wurden 1.863 (65,6 %) von Intensivmedizinern, 739 (26,0 %) von Notfallmedizinern, 154 (5,4 %) von Anästhesisten und 83 (2,9 %) von anderen Klinikern (PA/NP/CRNA) durchgeführt.
Eine größere vorherige Intubationserfahrung korrelierte mit einer höheren Erfolgsquote beim ersten Versuch (OR 1,75, 95 % KI 1,30–2,36; P < 0,001) und einer verbesserten Sauerstoffsättigung (OR 1,45, 95 % KI 1,21–1,73; P < 0,001). Die Lernkurven zeigten nach etwa 35–50 Intubationen ein Plateau, was darauf hindeutet, dass dies die Schwelle für die Kompetenz bei der Atemwegsbehandlung kritisch kranker Erwachsener ist. Die Lernkurven wurden erstellt, indem die Beziehung zwischen der Anzahl der zuvor durchgeführten Intubationen eines Operateurs und dem Ergebnis nach Anpassung für Kovariablen grafisch dargestellt wurde.
Die größte Einschränkung dieser Studie besteht darin, dass die wichtigsten Ergebnisse auf selbst gemeldeten Angaben der Ärzte beruhen.