Das Jahrbuch Gesundheit wird 15!

v.l.n.r.: Peter Lehner, Wolfgang Ebner, Romana Ruda, Gertraud Leimüller, Julia Guizani, Rolf Gleißner; © Monika Fellner

Am 9. Jänner 2024 präsentierten Sanofi und die Wirtschaftskammer Österreich ihr mittlerweile 15. Jahrbuch für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft Österreich. Das Jahrbuch Gesundheit gibt jedes Jahr einen Überblick über die wichtigsten Themen, Entwicklungen und Veranstaltungen der heimischen Gesundheitspolitik und -wirtschaft des jeweils vergangenen Jahres.

Was war, was kommt, was bleibt

Die Jubiläumsausgabe blickt 15 Jahre zurück auf das österreichische Gesundheitssystem und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. „50 namhafte Expert:innen analysieren die Chancen und Herausfor­derungen in den Bereichen Forschung, ­Versorgung, Wirtschaft und Politik. Damit wollen wir einen Beitrag leisten, das Gesundheitssystem zukunftsfit aufzustellen“, betonte Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung für Sozial- und Gesundheitspolitik der WKÖ. Konkret liefert das Jahrbuch unterschiedliche Perspektiven und Denkanstöße zu den vier Themenschwerpunkten Inno­vationen, Gesundheitsversorgung der Zukunft, Patientenmitbestimmung und Wirtschaftsfaktor Gesundheit.

Im Vorfeld abgefragt wurde auch die Meinung der Expert:innen zum österreichischen Gesundheitswesen. Der Tenor des Stimmungsbarometers: Österreich ist gut aufgestellt, es gibt aber noch Luft nach oben. Das gilt nicht nur in der Gesundheitsversorgung, sondern auch bei Innovationen und Digitalisierung. Die künstliche Intelligenz ist dabei ein zentrales Thema.

2024 als „Jahr der produktiven KI“

2023 war das „Jahr der KI“, 2024 wird das „Jahr der produktiven KI“. Grund genug, das Thema bei der diesjährigen Präsentation in den Fokus zu stellen: Wie verändert künstliche Intelligenz die Medizin? Welche Potenziale setzt KI in der Forschung frei? Wie steht es um die für KI notwendigen Daten? Zu diesen Fragen diskutierten Expert:innen des Gesundheitswesens mit Moderatorin Sabine Loho. Hier einige der Statements:

MR Mag. Wolfgang Ebner, Büroleiter Staatssekretariat für Digitalisierung und Telekommunikation: „Mit der Einführung einer KI-Servicestelle sind wir Vorreiter bei der Umsetzung des EU AI Acts. Des Weiteren ist die Kennzeichnungspflicht von KI eine wichtige Maßnahme, um das Vertrauen in diese Technologie zu stärken, und es braucht eine ausgeprägte Fehlerkultur, um KI qualitätsvoll weiterzuentwickeln.“

Peter Lehner, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger: „Die Nutzung von Daten wird künftig unvermeidlich sein. Individuelle Patientendaten werden unter keinen Umständen weitergegeben. Gleichzeitig sehen wir es als unsere Pflicht, pseudonymisierte Daten zur Verfügung zu stellen, um zukünftige Verbesserungen bei Therapie und Forschung zu ermöglichen.“

Mag.a iur. Romana Ruda, MA, Geschäftsführerin Future Health Lab: „Wir müssen mit den Patient:innen in Dialog treten und sie frühzeitig einbinden. Nur so erkennen alle einen Nutzen durch neuwertige KI-Anwendungen. Denn klar ist auch: ­Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Hier braucht es mehr Aufklärung, um Sorgen und Ängste auszuräumen.“

Dr.in Gertraud Leimüller, Mitgründerin leiwand.ai, Geschäftsführerin winnovation: „Es braucht eine De-Mystifizierung von künstlicher Intelligenz. Transparenz ist beim Thema KI ein zentraler Aspekt. Wir sind nicht an einem Punkt, wo KI nicht mehr beherrschbar ist, aber es ist unser aller Verantwortung, genau hinzuschauen.“