News aus der Branche

Zusätzliche Unterstützung für MSD-Mitarbeiter:innen

Ina Herzer

Seit Anfang 2023 bietet MSD Österreich seinen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, neben den staatlichen Leistungen eine zusätzliche bezahlte Elternzeit von bis zu zwölf Wochen in Anspruch zu nehmen. Diese Regelung gilt für Mütter, Väter und Partner:innen gleichermaßen. Damit setzt MSD ein eindeutiges Zeichen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch mehr zu stärken. „Die Einführung der zusätzlichen bezahlten Elternzeit ist insbesondere in der Startphase einer Familie eine große Unterstützung und ein Commitment an werdende Familien“, betont Ina Herzer, Geschäftsführerin von MSD Österreich. MSD Österreich beschäftigt derzeit über 930 Mitarbeiter:innen sowohl in der Human- als auch Tiermedizin. Diese sind auf die zwei Standorte in Wien und einen in Krems aufgeteilt.

Einreichrekord bei Best of Pharma Advertising 2023

Am 15. Juni 2023 findet in den Wiener Sophiensälen die Gala zur Preisverleihung der „Goldenen Skalpelle“ statt. Prämiert werden die besten Werbeprojekteam österreichischen Health-Care-Markt. Der Pharma Marketing Club Austria (PMCA) konnte sich heuer über einen ­Rekord von 119 Einreichungen freuen (Shortlist). Die Siegerprojekte in den zwölf Kategorien wurden von zwei Jurys für den RX- und den OTC-Bereich ausgewählt. Nun wartet die Pharmabranche mit Hochspannung auf die Gala am 15. Juni, die u.a. durch das Engagement der Hauptsponsoren Futuro Publishing Group und MedTrix ermöglicht wird. Einen Nachbericht lesen Sie in der PHARMAustria-Herbstausgabe.

KI als Innovationsmotor im Gesundheitsbereich

Die Veranstaltungsreihe „Innovation Hub Austria“, eine Kooperation des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) und der PHARMIG, widmete sich bei einer Veranstaltung im März 2023 der künstlichen Intelligenz (KI) als mögliche Wegbereiterin für Innovationen im Gesundheitsbereich.
Wo das Zusammenspiel von Mensch und Maschine Neues ermöglichen wird oder bereits hat, diskutierten Prof.in Dr.in Claudia Plant, Head of Research Group Data Mining and Machine Learning, Universität Wien, Prim. Priv.-Doz. Dr. Christian Posch, PhD, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Dermatologische Abteilung der Kliniken Hietzing und Ottakring, Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Schmidt-Erfurth, Univer­sitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Medizinische Universität Wien, und Dr.in Britta Wagenhuber, Head of Translational Disease Modeling bei Sanofi-Aventis Deutschland.

Das Resümee der Diskussion: Sowohl für KI als unterstützendes „Teammitglied“ im Forschungsbereich als auch bei konkreten diagnostischen Anwendungen wird ein gewisses Umdenken in der Herangehensweise an die Medizin wichtig sein. „Wir brauchen einen gesellschaftlichen Diskurs, um von unseren Patient:innen zu lernen, was sie bereit sind zu akzeptieren, und um klarzustellen, dass Medizin ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten ist. Wir können Wahrscheinlichkeiten verschieben und in Richtungen lenken, aber eine 100%ige Trennschärfe werden wir mit keinem System erreichen“, erläutert Posch. Gleichzeitig ist es die Stärke von KI, schnell und präzise riesige Datenmengen zu analysieren, betont die Computerwissenschafterin Plant: „Da würde ich viel mehr Vertrauen zum Algorithmus haben als zu mir selbst, einfach weil meine kognitive Kapazität im Vergleich sehr limitiert ist. Allerdings habe ich letztendlich die Stärke, verschiedene Dinge miteinander zu vergleichen, mit meiner Erfahrung abzuwägen und eine Gesamtentscheidung zu treffen. Das bedeutet also: Maschinen in der Medizin nie ohne den Menschen!

Lösungspotenziale eines zentralen Finanzierungstopfes

Hoch spezialisierte Therapien bei seltenen Erkrankungen werden in Österreich uneinheitlich finanziert. In den letzten Jahren wurde deswegen in ­ersten Ansätzen ein bundesweiter Finanzierungstopf als Lösungsmodell eingerichtet. Inwieweit eine breitere Aufstellung eines solchen Topfes dazu beitragen kann, eine bessere Versorgung von Patient:innen mit seltenen Erkrankungen über alle Bundesländer hinweg zu gewährleisten, wird derzeit unter anderem in den laufenden Finanzausgleichsverhandlungen thematisiert – und stand im Fokus des 13. Rare Diseases Dialogs der PHARMIG ACADEMY.

Die Diskussionsteilnehmer:innen des 13. Rare Diseases Dialogs der PHARMIG ACADEMY

„Auch wenn wir in Österreich seit 2020 eine einheitlichere Gesundheitskasse haben, ist die medizinische Versorgung bei seltenen Erkrankungen unterschiedlich. Das fällt insbesondere bei kostenintensiven Einmaltherapien ins Gewicht, für die es oft ein beschränktes Zeitfenster der therapeutischen Möglichkeit gibt, weil die Therapie beginnen sollte, bevor durch die Erkrankung irreversible Schäden entstanden sind“, erläutert ao. Univ.-Prof.in Dr.in Daniela Karall, stellvertre­tende Direktorin der Innsbrucker Kinderklinik und Obfrau des Vereins Forum Seltene Krankheiten in ihrer Keynote beim 13. Rare Diseases Dialog. Besonders hoch sei der Handlungsbedarf im Bereich der Pädiatrie, so Karall weiter: „Die aktuelle Situation kann im Extremfall so weit führen, dass eines von zwei Geschwistern, die an derselben Krankheit leiden, Medikamente bekommt und das andere nicht.“ Der Finanzierungstopf biete Lösungs­potenzial für diese Fälle. Ein solches Instrument könne laut ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, lediglich ein Add-on zum bestehenden System sein, von der Schaffung eines weiteren komplexen Systems innerhalb des Gesundheitssystems rät er ab. „Ein bundesweiter Topf kann die Länder und deren Be­völkerung bei der Gesundheitsversorgung zusätzlich unterstützen. Aber man muss die Nutzung dieser speziellen Ressource an bestimmte Kriterien binden, damit sie sinnvoll eingesetzt werden kann“, so Ostermann.

Mag.a Gunda Gittler, MBA, aHPh, Apothekenleiterin und zuständig für den Arzneimitteleinkauf des Einkaufsverbundes der Barmherzigen Brüder, betont mit Blick auf den diskutierten Finanzierungstopf: „Ein gemeinsamer Topf ist ein guter Lösungsansatz, aber wir benötigen keine weitere Zentralisierung des Einkaufs. Dieser sollte weiterhin regional bleiben und wird ohnedies bereits über die Zusammenarbeit der Krankenhausapotheken und der Spitalsträger in ­Österreich gelebt. Eine zentrale Beschaffung hat sich auch im Kampf gegen die Pandemie als wenig zielführend erwiesen.“

„Unser System braucht doch einige Ergänzungen“, meint Hon.-Prof. Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik in der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich, in Ergänzung zu Ostermann: „Wir brauchen österreichweit einheitliche, rechtlich abgesicherte Entscheidungsstrukturen für den Spitalsbereich und die Zugänglichkeit innovativer Therapien für wirklich alle Patient:innen, die dafür qualifiziert sind.“ Weiters plädiert er für einen klaren Rechtsweg für Betroffene, damit sie für die Durchsetzung neuer The­rapien nicht erst den Zivilrechtsweg beschreiten müssen. „Gleichzeitig ­dürfen wir unseren Spezialist:innen aus der Medizin nicht zu verstehen geben, dass sie Gegenwind bekommen, wenn sie solche spezifischen Therapien verordnen“, argumentiert Rupp und fügt hinzu: „Ein Finanzierungstopf mit klarer Zweckwidmung und Zugriffsregelungen, die auf medizinisch-wissenschaftlichen Kriterien basieren, kann hier helfen.“

„Den Einsatz moderner Therapien über Sondertopflösungen möglich zu machen, würde einen klaren Nutzen ­stiften, und zwar nicht nur für Pa­tient:innen, sondern auch für das ­Gesundheitssystem, das dadurch entlastet wird“, betont auch Dr. Ronald Pichler, Head of Public Affairs & Market Access der PHARMIG.

YOUNG PHARMA AWARD 2023

Der Konferenzanbieter imh hat mit Unterstützung von Novartis Österreich den YOUNG PHARMA AWARD 2023 für Nachwuchsprojekte in der Pharmabranche verliehen. Die Preisübergabe fand am 8. Mai 2023 im Rahmen der Veranstaltung „pharmaKON future“ statt. In diesem Jahr wurde die Studentin Negar Asadi vom FH Campus Wien mit dem ersten Preis ausgezeichnet, und zwar für ihren Ansatz für die Herstellung eines therapeutischen Impfstoffes gegen HPV-16-indizierte Tumoren. Der zweite Platz ging an Djenana Vejzovic von der Universität Graz für ihre Forschung zu katio­nischen amphiphilen Peptiden mit antibakteriellen Eigenschaften. Auf dem dritten Platz landete Saskia Seiser von der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit ihrer Studie über den Wirkstoff Octenidin in der Wundversorgung.

Präsidentin des Biosimilarsverbandes Österreich wiedergewählt

Dr.in Sabine Möritz-Kaisergruber

Dr.in Sabine Möritz-Kaisergruber, Geschäftsführerin von Astro Pharma, wurde bei der Generalversammlung des Biosimilarsverbandes Österreich (BiVÖ) am 10. März 2023 erneut zur Präsidentin des Biosimilarsverbandes Österreich gewählt. Sie steht bereits seit Gründung des Verbandes im Jahr 2016 an der Spitze. Auch die stellvertretende Präsidentin Dr.in Gabriele Hartl sowie Schriftführer Dr. Wolfgang Andiel und Kassier Ewald Sternad wurden in ihren Positionen erneut bestätigt. Wichtiges Ziel für die neue Funktionsperiode ist laut Möritz-Kaisergruber vor allem der breite Patientenzugang zu Biosimilars, der planbare Rahmenbedingungen erfordere. Werde die derzeitige Biosimilars-Preisregel, die Ende des Jahres ausläuft, nicht verlängert und in Dauerrecht übergeführt, bestehe wieder – so wie früher – das Risiko, dass Biosimilars erst später oder gar nicht auf den österreichischen Markt kommen, warnt Möritz-Kaisergruber.

Veränderung im PHARMIG-Präsidium

Ingo Raimon

Philipp von Lattorff, Generaldirektor im Boehringer Ingelheim RCV, wechselt auf eigenen Wunsch von seiner Funktion als Präsident der PHARMIG in die Rolle des Vizepräsidenten. Ingo Raimon, General Manager von AbbVie in Österreich, übernimmt statt seiner Vizepräsidenten-Rolle nun die des Präsidenten. Ina Herzer, Geschäftsführerin der Merck, Sharp & Dohme GmbH, und Bernhard Wittmann, Geschäftsführer der Sigmapharm Arzneimittel GmbH, bleiben in ihren Funktionen als Vizepräsident:in. Neu im Vorstand sind Michael Kreppel-Friedbichler (Biogen Austria GmbH), Michael Kocher (Sandoz GmbH) und Nicole Daniela Schlautmann (Pfizer Corporation Austria GesmbH). Rai­mon will sich in seiner neuen Funktion besonders für die Stärkung des Forschungs- und Produktionsstandortes einsetzen.

Neue Leitung der Wiener Produktionsstätten von Takeda

Maria Löflund

Maria Löflund wird neue Leiterin der größten plasmaverarbeitenden Werke der Welt und ist damit für die über 2.600 Mitarbeitenden am Standort verantwortlich. Sie übernimmt diese Position von Karl-Heinz Hofbauer. Löflund wurde auch in den Vorstand der Takeda Manufacturing Austria AG berufen. In ihrer letzten Funktion als Site Head von Lonza in den Niederlanden baute Löflund den Standort von 200 auf 400 Mitarbeiter:innen aus, startete ein Programm zur ständigen Inspektionsbereitschaft, führte mehrere neue Produkte ein und implementierte eine Produktionslinie für mRNA im Fast-Track-Modus. Hofbauer steigt in die internationale Rolle des Head of Global Manufacturing Sciences für den Plasmabereich von Takeda auf, bleibt physisch aber in Wien.