Zukunft gestalten

Medizinprodukte-Unternehmen erzielen als wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor eine Bruttowertschöpfung von 5,5 Mrd. Euro. „In den mehr als 600 heimischen Medizinprodukte-Unternehmen gehen täglich etwa 62.000 Menschen zur Arbeit und sichern damit die gesundheitliche Versorgung in Österreich“, beschreibt AUSTROMED-Präsident Gerald Gschlössl die Branche im Rahmen der ­diesjährigen Jahreshauptversammlung. 126 dieser Betriebe – vom kleinen Start-up bis zum großen Konzern – sind Mitglied in der AUSTROMED.

Für heuer hat sich das wiedergewählte Präsidium – neben Gschlössl sind neuerlich die Vizepräsidenten KommR Mag. Alexander Hayn, MBA, und Dipl.-BW Christian Braun im Team – vorgenommen, die Akquise neuer Mitglieder voranzutreiben.

„Die AUSTROMED gestaltet als anerkannte, unabhängige Interessenvertretung aktiv die österreichische Gesundheitspolitik im Sinne aller betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmer. Gemeinsam mit dem Engagement unserer Mitglieder, die ein ­aktiver Teil der AUSTROMED sind, wollen wir den Markt zukunftsfähig mitgestalten“, betont Gschlössl. Die AUSTROMED ist dazu in 17 themenspezifischen Branchen- und Arbeitsgruppen organisiert, um gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen der Branche einzugehen.

D-A-CH-Zusammenarbeit im Fokus

Auf der Agenda des Vorstands steht heuer auch, die Zusammenarbeit in der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auszubauen. Die nationalen Fachverbände – neben der AUSTROMED in Österreich sind das der BVMed in Deutschland und Swiss Medtech in der Schweiz – stehen im regelmäßigen Austausch. Sie koordinieren gemeinsame Positionen zu regulatorischen Themen wie der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR), tauschen Best Practices aus und stimmen sich bei länderübergreifenden Herausforderungen ab, etwa zur Marktüberwachung oder bei Fragen zur Versorgungssicherheit. Gerade im Hinblick auf die europäische Gesetzgebung arbeiten die Verbände eng zusammen, um gegenüber der EU-Kommission, dem EU-Parlament und anderen Gremien mit gebündelter Stimme auftreten zu können. „Aktuell sind wir auch im Bereich der In-vitro-­Diagnostik mit dem Schweizer Verband SVDI und dem deutschen Verband VDGH übereingekommen, in den nächsten Monaten verstärkt den Wert der In-vitro-­Diagnostika gemeinsam zu kommunizieren“, umreißt AUSTROMED-Geschäftsführer Mag. Phi­lipp Lindinger ein aktuelles Projekt.

Chancen und Herausforderungen ­annehmen

Insgesamt sind es die Themenfelder Standort, Innovation, Digitalisierung und Regulatorien, die den Arbeitsalltag der AUSTROMED auch künftig prägen werden und die Herausforderungen, aber auch Chancen der Branche ausmachen. Die Finanzierung des Gesundheitssektors und damit im Zusammenhang die Erstattung von Leistungen betrifft alle Mitgliedsunternehmen. Im Regierungsprogramm finden sich zudem Themen wie die Liefer- und Versorgungssicherheit oder die kritische Infrastruktur wieder, die als Dauerbrenner auf der Agenda der ­AUSTROMED stehen. „Nach wie vor kämpfen wir gegen das Billigstbieterprinzip in Ausschreibungen, denn Innovationen können nur dann zu den Patientinnen und Patienten kommen, wenn Qualität und Sicherheit in den Preisen abgebildet sind“, unterstreicht Gschlössl und weist einmal mehr darauf hin, dass es hier auch um die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich geht.